
In den letzten zehn Jahren meldete der Automobilhandel rund 5 700 Insolvenzen. Die Zahl der wirtschaftlich und rechtlich selbständigen Automobilhändler ist in diesem Zeitraum von 18 000 auf 7 950 im Jahr 2011 gesunken.
Nach den Erkenntnissen der IFA-Experten wird der Automobilhandel immer stärker von großen Händlergruppen dominiert. So konnten die 100 größten Automobilhändler im Jahr 2011 in Deutschland 642 000 Neuwagen verkaufen. Dies entspricht 20,2 Prozent des Gesamtmarktes. Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 18,3 Prozent. Allein die 20 größten Händlergruppen in Deutschland haben im Jahr 2011 – mit stark steigender Tendenz – fast 310 000 Fahrzeuge verkauft.
Als Gründe für den Konsolidierungsprozess nennt das Institut die schwierige Ertragslage im Automobilhandel, die restriktive Kreditvergabe der Banken, aber auch Nachfolgeprobleme in vielen Autohäusern. „Das kleine familiengeführte Autohaus wird immer mehr durch große Handelsgruppen verdrängt“, konstatiert der Direktor des IFA-Institutes, Professor Willi Diez.
Hinzu komme, dass auch die Automobilhersteller in ihrer Vertriebspolitik stärker auf große Händler setzten, die eher in der Lage seien, die immer breiter werdenden Modellpaletten den Kunden zu präsentieren als kleine Händler.
Das IFA-Institut geht davon aus, dass sich der Konzentrationsprozess im deutschen Automobilhandel in den nächsten Jahren weiter fortsetzen wird. So rechnet es damit, dass es im Jahr 2020 nur noch etwa 4 500 selbständige Automobilhändler in Deutschland geben wird. Ein Händler würde dann durchschnittlich 650 Neuwagen verkaufen. Heute sind es noch rund 400 Einheiten.
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