
Die globalen Autohersteller investierten im vergangenen Jahr deutlich mehr in den Aufbau der Produktion von E-Fahrzeugen als noch 2017. (Bild: Nissan)
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung EY. Im vergangenen Jahr wurden demnach Investitionsprojekte im Zusammenhang mit der Produktion von E-Autos mit einem Gesamtvolumen von 8,4 Milliarden Euro angekündigt beziehungsweise gestartet. Im Vergleich zu 2017 entspricht dies einem Plus von 97 Prozent. Die erhobenen Zahlen beziehen sich auf ortsgebundene Investitionsprojekte etwa in neue oder modernisierte Fabriken, die Kosten für Forschung- und Entwicklung sind nicht enthalten.
Die Ausgaben der Autokonzerne konzentrieren sich vor allem auf China, wo seit Anfang 2015 rund 6,1 Milliarden Euro investiert wurden, Deutschland kommt auf 4,4 Milliarden Euro, Frankreich auf rund 1,6 Milliarden. In den US gaben die Autokonzerne derweil nur 1,1 Milliarden Euro aus, jedoch sei derzeit eine Steigerung der Investitionen bei Playern wie Ford oder GM zu erkennen, so die Analysten. Vor allem die großen Unternehmen der deutschen Automobilbranche seien aktive Investoren für die E-Mobilität: Seit Anfang 2016 haben BMW, Daimler und Volkswagen der Studie zufolge rund 11,1 Milliarden Euro für den Aufbau einer entsprechenden Produktion ausgegeben.
Gleichzeitig zum Aufbau von Kapazitäten für die Produktion von E-Fahrzeugen sinken jedoch vielerorts die sonstigen Investitionen, etwa in Werkserweiterungen, Lackierereien oder neue Testgelände von 26,7 auf 22,4 Milliarden Euro. Diese Entwicklung sei ein Vorgeschmack auf die kommenden Jahre, erläutert Constantin Gall, Leiter des Bereichs Automotive & Transportation bei EY: „Die Unternehmen gehen mit dieser Strategie eine durchaus mutige und teure Wette auf die Zukunft ein: Sie setzen auf einen baldigen und starken Anstieg der Verkaufszahlen von Elektroautos – trotz nach wie vor bestehender Probleme wie einer mangelhaften Ladeinfrastruktur, sehr hoher Verkaufspreise und niedriger Margen.“ Die Kunst werde in den kommenden Jahren darin bestehen, beim Absatz ein ausgewogenes Verhältnis von Autos mit elektrischem und konventionellem Antrieb zu finden.
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