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Udo Hänle auf dem automotive production summit. (Bild: Faces by Frank)

„Ich halte das ehrlich gesagt für völligen Quatsch“, sagte der Produktionsexperte bei der zweitägigen Veranstaltung in München. „Unser Ansatz ist der, dass die Produktion den Märkten folgt und dass wir einen weltweiten Footprint haben.“ Zumindest in den wichtigen Märkten müsse man mit verschiedenen Standorten für E-Fahrzeuge präsent sein. Eine in hohem Maße zentralisierte Produktion könne er sich ökonomisch nicht vorstellen, so Hänle.

Im vergangenen Jahr haben 6,3 Prozent aller von BMW abgesetzten Fahrzeuge einen Hybrid- oder batterieelektrischen Antrieb gehabt. Eine Vielzahl der Kunden, die dem Diesel den Rücken gekehrt haben, seien nicht zu alternativen Antrieben, sondern zu Benzinern gewechselt, erklärt Udo Hänle. Mit Hilfe des eigenen Motorenbaukastens habe man es realisieren können, Otto- und Dieselmotoren zu großen Teilen an denselben Linien zu fertigen. „Dieses Prinzip der Abtauschflexibilität ist für uns auch das ganz Wichtige bei der Transformation zur Elektromobilität“, so der BMW-Experte weiter. Damit distanziert sich BMW von der Strategie anderer Unternehmen wie Volkswagen.

Die Strategie des Wolfsburger Herstellers sieht unter anderem am Standort in Zwickau eine Konzentration auf Elektroautos vor. Rund 80 Prozent der Fläche sollen hier für die Montage von Stromern genutzt werden, erklärt Reinhard de Vries, Geschäftsführer Technik und Logistik, Volkswagen Sachsen, auf dem automotive production summit. Bis 2028 möchte der Wolfsburger Hersteller insgesamt 22 Millionen Elektroautos fertigen, rund 11,6 Millionen davon in China. Auch Konzerntochter Audi setzt auf eine stärkere Zentralisierung bei der Fertigung von E-Autos: So wurde das Werk in Brüssel speziell auf den Marktstart des E-Tron umgestellt.

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