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„Unsere Zukunft ist eindeutig elektrisch“, erklärt BMW-Chef Harald Krüger. (Bild: BMW)

Zwar blieb der Vorstand des Unternehmens vage, was den Einsatz von IT zum Erreichen dieses Ziels betrifft. Deutlichere Duftmarken setzte er indessen hinsichtlich seiner Entwicklungsanstrengungen.
Hatte der Fahrzeughersteller im abgelaufenen Jahr seinen Etat für Forschung und Entwicklung bereits um fast eine Milliarde Euro gegenüber dem Vorjahr aufgestockt, so will er im laufenden Jahr noch einmal eine Schippe drauflegen. Wie Finanzvorstand Nicolas Peter ankündigte, soll die F&E-Quote für 2018 auf 6,5 bis 7 Prozent des Umsatzes ansteigen; in 2017 waren es noch 6,2 Prozent. Die strategische Ausrichtung dieser Investitionen folgt den Begriffen Elektrifizierung, Vernetzung, Mobility Services.

Mit Aussagen zu Mobilitätsservices vermied der BMW-Vorstand klare Zielsetzungen. Immerhin so viel ließ sich der für das Digitale Geschäft zuständige Vorstand Peter Schwarzenbauer entlocken: „Wir haben DriveNow nicht übernommen, um in Stillstand zu verfallen“. Bis 2025 will BMW weltweit einen Stamm von 100 Millionen aktiver Kunden aufbauen.

Die Ziele der Bayern beim autonomen Fahren, das als Untersparte der Mobilitätsdienstleistungen gesehen werden kann, waren schon mehr Details zu erfahren. „Wir beherrschen Level 3 bis 5 technisch,“ sagte BWM-Chef Harald Krüger. Jetzt gelte es, die Anstrengungen zu steigern; im laufenden Jahr will das Unternehmen seine Testflotte auf 80 Fahrzeuge verdoppeln. Dabei stehe die Sicherheit im Mittelpunkt. Mit Blick auf den tödlichen Unfall, in den Anfang dieser Woche ein autonomes Fahrzeug von Uber verwickelt war, sagte Entwicklungschef Klaus Fröhlich, es zeige sich erneut, dass der Weg zum autonomen Fahren eher „ein Marathon als ein Sprint“ sei.

Bis zur Kommerzialisierung dieser Technik wird es noch einige Jahre dauern. Angesichts der Rechenleistung der verfügbaren Prozessoren und der existierenden Sensorkonzepte gebe es heute noch keine Möglichkeit, autonome Fahrzeuge unfallfrei zu betreiben, so Fröhlich.

Bei der Elektromobilität sind BMWs Pläne offenbar am weitesten ausgereift. So will der Hersteller im Lauf des Jahres mindestens drei voll elektrische Konzeptfahrzeuge vorstellen, die alle in Serie gehen sollen. Mittels skalierbarer E-Baukästen soll ab 2020 jede Modellreihe mit jeder Antriebsart – Verbrenner, PHEV und EV – ausgestattet werden können. Die Produktion sei voll flexibel und könne fließend zwischen diesen Antriebsarten wechseln, erklärte Vorstandschef Krüger. Die nächste – fünfte – Generation der eDrive-Technologie soll elektrische Reichweiten von 550 bis 700 km ermöglichen. Und wo sich andere Marktteilnehmer eine blutige Nase geholt haben, nämlich in der Batteriezellenforschung, will BMW in den nächsten Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag investieren.

Autor: Christoph Hammerschmidt

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