Ein Fußgänger tritt hinter einem Fahrzeug hervor, den der Fahrer am Steuer erst im letzten Moment sieht

Die Forscher haben einen Kreuzungsassistenten entwickelt, der Fußgänger und Radfahrer an unübersichtlichen Kreuzungen schützt. (Bild: Bosch)

Ziel des Forschungsprojekts war, zentrale Herausforderungen der automobilen Echtzeit-Kommunikation zu lösen. So sollen Fahrzeugen untereinander und mit der Infrastruktur zuverlässig sowohl mit hohen Datenraten als auch geringen Latenzzeiten interagieren.

Die Experten haben dafür ein agiles „Quality of Service“-Konzept erarbeitet, das Änderungen der bereitgestellten Netzqualität erkennt und an die vernetzten Fahrfunktionen weitergibt. Beim Platooning können damit die Abstände der einzelnen Fahrzeuge der Kolonne automatisch vergrößert werden, wenn die Qualität des Netzes abnimmt.

Ein weiterer Forschungsschwerpunkt war die Einteilung des Mobilfunknetzwerks in einzelne virtuelle Netze innerhalb des Hauptnetzes (Slicing). Für die Datenübertragung bei sicherheitskritischen Funktionen wie der Warnung vor einem Fußgänger an einer Kreuzung wird nun ein separates Teilnetz genutzt, um diese zu jeder Zeit zu gewährleisten.

„Mit dem Projekt 5G NetMobil haben wir entscheidende Meilensteine auf dem Weg zum vollvernetzten Fahren erreicht und zeigen, wie moderne Kommunikationstechnologien unseren Straßenverkehr gleichzeitig sicherer, effizienter und wirtschaftlicher machen“, sagte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für Bildung und Forschung. Das Ministerium hatte das Forschungsprojekt mit 9,5 Millionen Euro gefördert.

Insgesamt standen fünf Anwendungsfelder im Fokus: High Density Platooning für Nutzfahrzeuge mit Fahrzeugabständen von weniger als zehn Metern, paralleles Platooning von Erntemaschinen, ein Kreuzungsassistent zum Schutz von Fußgängern und Fahrradfahrern durch eine infrastrukturseitige Erfassung und eine intelligente Verkehrssteuerung.

„Die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse fließen nun in die weltweite Standardisierung der Kommunikationsinfrastruktur ein und sind wesentliche Grundlagen weiterer Entwicklungen der Partnerunternehmen“, ergänzt Frank Hofmann, verantwortlich für 5G, V2X und Connectivity bei Bosch.

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