
Bosch investiert eine Viertelmilliarde Euro in einen neuen Fonds für Startups. (Bild: Bosch)
„Unsere Investitionen in Startups fördern technologischen Fortschritt in Wirtschaft und Gesellschaft“, erklärt Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung. „Gleichzeitig profitieren wir in der Zusammenarbeit, weil komplexer werdende Aufgabenstellungen gemeinsam oftmals schneller, effizienter und besser lösbar sind.“
Zum Portfolio von RBVC gehören aktuell 50 Unternehmen, die vor allem in den Bereichen KI, IoT, Halbleiter oder Quantum Computing aktiv sind. Der Venture-Arm von Bosch beteiligt sich jeweils mit bis zu 25 Millionen Euro an Startups und unterstützt diese mit Know-How und Kontakten aus dem eigenen Netzwerk. RBVC ist unter anderem in China, Deutschland, Israel und den USA vertreten, zuletzt eröffnete das Unternehmen einen Standort in Boston und etablierte eine mit Boyuan Capital eine Investmentplattform in China.
RBVC evaluiert nach eigenen Angaben mehr als 2.000 Startups pro Jahr, Investitionen werden in sechs bis zehn Jungunternehmen vorgenommen. Über die Plattform Open Bosch bringe man vielversprechende Gründungen mit den eigenen Geschäftseinheiten zusammen und biete diesen die Möglichkeit, Zulieferer, Kunde oder Technologiepartner des Konterns zu werden. Nach eigenen Angaben unterhält Bosch aktuell mehrere hundert Partnerschaften mit Startups, allein 2021 habe man die entsprechenden Aktivitäten verdreifacht, so der Zulieferer.
Neue Rahmenbedingungen sollen Startups helfen
Eine stärkere Förderung von Startups sieht auch ein neuer Strategieentwurf aus dem Wirtschaftsministerium vor, mit dessen Hilfe Jungunternehmen einfacher an Risikokapital kommen sollen. „Die Bundesregierung wird den deutschen Wagniskapitalmarkt weiter stärken und zusätzliche Möglichkeiten für großvolumige Finanzierungen durch inländische Investoren schaffen“, heißt es in dem Papier.
Die Branche beklagt sich seit langer Zeit darüber, dass den Start-ups nach einer ersten erfolgreichen Finanzierung in der frühen Phase oft beim weiteren Wachstum der Zugang zu Finanzspritzen im großen Stil verwehrt bleibt. Künftig sollen auch Versicherungen und Pensionskassen ihr Geld als Wagniskapital investieren dürfen. „Die Bundesregierung strebt den Aufbau eines Kapitalstocks bei der gesetzlichen und privaten Altersvorsorge an und wird diesen mit einer Mindestinvestitionsquote in VC-Fonds versehen, um die Verfügbarkeit von Risikokapital strukturell und dauerhaft zu stärken“, heißt es in dem Papier.
Das Ministerium möchte auch die Möglichkeiten erweitern, in so genannten Reallaboren neue Technologien oder Geschäftsmodelle mit Begleitung der zuständigen Behörden zu erproben - gerade wenn der bestehende Rechtsrahmen dafür wenig Raum lässt. Zudem sollen insbesondere Gründerinnen stärker gefördert werden. Teure Projekte will das Ministerium in Zusammenarbeit mit anderen EU-Staaten durch große Fonds fördern.
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

„Dem Kunden ist es egal, woher die Software stammt“
Seitdem Magnus Östberg letzten September die Rolle als Chief Software Officer bei Mercedes-Benz eingenommen hat, wurden viele Weichen für die Zukunft gestellt: Das softwaredefinierte Fahrzeug soll in den Mittelpunkt des Handelns gestellt werden.Weiterlesen...

„Die Konsolidierung wird weiter voranschreiten“
Für Autoexperte Stefan Bratzel ist klar: Die Transformation der Autoindustrie wird zu einigen unschönen Verwerfungen führen. Autobauer müssten daher bei Software oder Elektromobilität Fahrt aufnehmen, um die eigene Zukunftsfähigkeit zu garantieren.Weiterlesen...

„Security wird zu oft als Verhinderer gesehen"
Die Digitalisierung im Eiltempo hat ihre Tücken: Sie entwickelt sich meist schneller, als Security-Konzepte mithalten können. ISG-Experte Roger Albrecht erklärt, wie Firmen auf diese komplexen Anforderungen reagieren können.Weiterlesen...

„Lidar wird in der Zukunft nur noch eine Nische darstellen“
Einst ging Tesla mit seinem Lidar-Verzicht beim autonomen Fahren einen Sonderweg. Durch die neuen Möglichkeiten eines 4D Imaging Radar könnte die Strategie jedoch bald Nachahmer finden, erläutert Matthias Feulner, ADAS-Experte von NXP.Weiterlesen...

„Es wird keine Trennung zwischen IT und OT mehr geben"
Der Amtsantritt von Hanna Hennig als IT-Chefin von Siemens war turbulent: Es galt, die Folgen der Coronapandemie zu managen sowie neue Cloud- und Security-Konzepte auf den Weg zu bringen. automotiveIT gewährt sie einen Einblick in ihre Agenda.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit