
Das Reich der Mitte ist aktuell noch nicht die erste Adresse für Connected Cars. Das könnte sich in den kommenden Jahren jedoch schnell ändern. (Bild: BMW)
Im Jahr 2018 belief sich der weltweite Umsatz mit vernetzten Fahrzeugen auf 18,7 Milliarden US-Dollar. Insgesamt verzeichneten die Studienautoren global gesehen 119,4 Millionen vernetzte Pkw. Für die nächsten Jahre wird in diesem Segment mit einem jährlichen Umsatzwachstum von 11 Prozent gerechnet. Die Zahl der Fahrzeuge könnte jährlich sogar um ein knappes Viertel (24,1 Prozent) steigen.
Aktuell profitiert vor allem der US-Markt von dieser Entwicklung. Im Vergleich zu den Absatzmärkten in Europa, China und dem Rest der Welt ist das Kundenpotenzial in den Vereinigten Staaten am größten. Der Marktanteil liegt hier bei 32,7 Prozent und damit mehr als doppelt so hoch wie in China (16 Prozent).
Für 2023 rechnen die Analysten damit, dass Europa kurzfristig die Führungsrolle bei den Marktanteilen übernehmen könnte, bevor sich China langfristig als Schlüsselmarkt etabliert. Die USA fallen hingegen sukzessive zurück. Ausschlaggebend dafür ist die starke Nachfrage für Vernetzungsdienste im Reich der Mitte: 79 Prozent der Befragten gaben hier an, ein vernetztes Fahrzeug kaufen zu wollen. Die Zahlen für Europa (53 Prozent) und die USA (52 Prozent) deuten darauf hin, dass die Kunden in diesen Märkten noch Bedenken haben.
Auch auf anderen Technologiefeldern zeigen sich die chinesischen Autokäufer offen: 75 Prozent würden gerne autonome Fahrzeuge nutzen. Deutlich skeptische sind Bürger in Europa und den USA. Hier können sich nur 36 beziehungsweise 24 Prozent vorstellen, in ein selbstfahrendes Fahrzeug einzusteigen.
Die neuerliche chinesische Stärke beim Thema Fahrzeugvernetzung unterstreicht auch die aktuelle Ausgabe der Connected-Car-Innovation-Studie, die das Center of Automotive Management (CAM) zusammen mit carIT jährlich veröffentlicht. Im entsprechenden Innovationsranking finden sich in diesem Jahr erstmals neun Autobauer aus dem Reich der Mitte unter den Top-20.