Chinas Autobauer rücken in die Weltspitze vor

Hersteller wie Byton sorgen dafür, dass Chinas Autoindustrie auch in Sachen Connected-Car-Technologien mithalten kann. (Bild: Byton)

Die fünfte Ausgabe des Innovationsrankings werden das Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach und die Automobil-Fachzeitschrift carIT auf der IAA in Frankfurt vorstellen. „Die etablierten Hersteller aus Europa und den USA bekommen im Bereich der Connected-Car-Technologien zunehmend Konkurrenz von aufsteigenden Sternen aus China“, so CAM-Direktor Stefan Bratzel gegenüber carIT. „Sie ziehen teilweise nicht nur gleich, sondern setzen bei den Innovationen oft noch einen drauf.“ Die Hersteller aus Europa, Japan und den USA gerieten durch die neuen chinesischen Mitspieler immer stärker unter Druck und müssten „in der Entwicklung nun gewaltig aufholen“, so Bratzel.

Laut CAM-Analyse bleibt die Zahl der Connected-Car-Innovationen (CCI) aus den Bereichen Assistenz- und Sicherheitssysteme, Bedien- und Anzeigekonzepte sowie Informations- und Kommunikationssysteme im Jahr 2018 mit 649 Neuerungen auf dem Niveau des Vorjahres (2017: 650). Damit betrafen CCI-Innovationen mehr als 53 Prozent aller Neuerungen der Autohersteller weltweit. Für das gleichbleibende Niveau waren vor allem chinesische Autobauer verantwortlich. Ohne deren Innovationen wäre die Zahl der Innovation von 543 auf nur noch 507 gesunken, was einem Rückgang von fast sieben Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet hätte.

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Chinas Autohersteller gewinnen kontinuierlich an Innovationsstärke bei Connected-Car-Technologien hinzu.

Betrachtet man allein die Innovationsstärke im Bereich Connected Car, so dürfen die deutschen Hersteller zufrieden sein. Demnach stieg ihre Innovationsstärke im Vergleich zu 2017 auf 320 Indexpunkte, die chinesischen Konkurrenten liegen deutlich dahinter auf Rang zwei, verbesserten sich aber ebenfalls stark von 98 auf 175 Indexpunkte. Dagegen hat die Innovationskraft der amerikanischen und japanischen Hersteller auf Rang drei und vier deutlich nachgelassen und liegt nur noch bei jeweils rund 60 Punkten.

Deutlich stärker als Deutschland sind die Chinesen allerdings bei Marktgröße und gemessen an der Zahl und Stärke der Big-Data-Player, die für die Umsetzung von Car-Connected-Innovationen und Diensten besonders wichtig sind. So ist die Nachfrage nach CC-Techniken in China fast sieben Mal so groß wie in Deutschland. Das weltweite Ranking für Marktgröße und digitale Stärke des Landes führt China weiterhin mit großem Abstand vor den USA, während sich der deutsche Indexwert für Marktgröße und digitale Stärke binnen eines Jahres halbiert hat.

Schaut man sich die Innovationsstärke nach Unternehmen an, haben sich die chinesischen Hersteller auch einzeln bewertet stark verbessert und kommen mit neun Autobauern unter die Top 20 – so viele wie noch nie. Mit Geely (u.a. Volvo) hat sich erstmals ein chinesischer Autokonzern auf Rang vier vorgeschoben und dabei einen Riesensprung gemacht: 2017 lag Geely noch auf Platz 13. SAIC verbesserte sich ebenfalls stark von Rang 16 auf sieben. Es folgen die chinesischen Hersteller NextEV (10), Great Wall (12), Dongfeng (13), Changan (14), FMC (15), BAIC (16) und Chery (20). An der Spitze bleibt ein deutsches Spitzentrio aus Daimler auf Rang eins, gefolgt vom Volkswagen-Konzern und BMW.

Weitere Informationen und tiefergehende Analysen zur Connected-Car-Innovation-Studie 2019 sowie die Möglichkeit zum Download finden Sie unter cci.car-IT.com. Erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wird die Studie am 17. September auf dem carIT Kongress im Rahmen der IAA in Frankfurt von Prof. Stefan Bratzel vom CAM.

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