
Industrial IoT (IIoT) wurde in den letzten Jahren stark adaptiert. Das Coronavirus hat diesen Trend noch einmal befeuert.
Die deutsche Wirtschaft hat bisher ein hartes Jahr hinter sich: Die Coronapandemie und insbesondere der erste weltweite Lockdown hat vor allem die güterintensiven und exportierenden Branchen schwer getroffen. Auch deshalb weist eine aktuelle Studie des Marktforschungsunternehmens IDC unter rund 250 Industrieunternehmen großes Interesse an der Digitalisierung und Vernetzung von Maschinen, Werkzeugen und Produkten aus.
Aktuell sehen viele Unternehmen zentrale Vorteile im IIoT zur Bewältigung kurzfristiger Herausforderungen: 53 Prozent wollen Prozesse optimieren und Kosten sparen, 47 Prozent erhoffen sich bessere und schnellere Entscheidungen aufgrund genauerer Daten. Insgesamt planen 59 Prozent der Befragten neue Projekte – auch um den neuen Herausforderungen von COVID-19 zu begegnen. Lediglich 18 Prozent der Befragten wollen ihre IIoT-Ausgaben kürzen.
Wesentliche Mehrwerte bietet IIoT laut den Studienautoren durch intensive Vernetzung mit weiteren Datenquellen in der Produktion und anderen Abteilungen, zum Beispiel dem ERP oder dem CRM. 58 Prozent der befragten Unternehmen haben diese für bessere Einblicke oder neue Services und Produkte oder in Pilotprojekten mit anderen IT-Systemen interner Abteilungen vernetzt. „Großes Potenzial liegt aber auch darin, sich mit externen Partnern zu verbinden“, sagt Marco Becker, Senior Consultant und Projektleiter bei IDC. „Immer mehr Wertschöpfung wird digital und in Kooperationen mit anderen Unternehmen in Ökosystemen stattfinden – zunehmend auch zwischen komplett verschiedenen Branchen.“
Um ein Teil von Ökosystemen zu werden, müssen Anwenderunternehmen vor allem relevante Daten erzeugen und in der Lage sein, diese über geeignete Lösungen und Schnittstellen mit Partnern teilen und kombinieren zu können. Edge Computing ist dafür aus Sicht von IDC aktuell die vielversprechendste Technologie: 42 Prozent der Befragten haben Edge Computing produktiv oder in Pilotprojekten im Einsatz, weitere 29 Prozent haben Piloten geplant.
Dabei gilt 5G als wichtiger Technologiebaustein, der IIoT und insbesondere die Weiterentwicklung von Edge Computing fördert. Insgesamt setzen momentan 13 Prozent der befragten Unternehmen den neuen Mobilfunkstandard in Projekten und Pilotprojekten ein, weitere 46 Prozent planen es. 5G kann zudem von Unternehmen lizenziert oder dank Standards wie 5G NR-U unlizenziert genutzt werden, um ein privates Campusnetzwerk zu realisieren. Viele Unternehmen haben bereits die 5G-Frequenzen für ihre Standorte lizenziert und auch viele der Studienteilnehmer - insgesamt 66 Prozent derjenigen, die 5G einsetzen oder in der Planung sind - wollen ein privates 5G-Netz aufbauen.
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

„Dem Kunden ist es egal, woher die Software stammt“
Seitdem Magnus Östberg letzten September die Rolle als Chief Software Officer bei Mercedes-Benz eingenommen hat, wurden viele Weichen für die Zukunft gestellt: Das softwaredefinierte Fahrzeug soll in den Mittelpunkt des Handelns gestellt werden.Weiterlesen...

„Die Konsolidierung wird weiter voranschreiten“
Für Autoexperte Stefan Bratzel ist klar: Die Transformation der Autoindustrie wird zu einigen unschönen Verwerfungen führen. Autobauer müssten daher bei Software oder Elektromobilität Fahrt aufnehmen, um die eigene Zukunftsfähigkeit zu garantieren.Weiterlesen...

„Security wird zu oft als Verhinderer gesehen"
Die Digitalisierung im Eiltempo hat ihre Tücken: Sie entwickelt sich meist schneller, als Security-Konzepte mithalten können. ISG-Experte Roger Albrecht erklärt, wie Firmen auf diese komplexen Anforderungen reagieren können.Weiterlesen...

„Lidar wird in der Zukunft nur noch eine Nische darstellen“
Einst ging Tesla mit seinem Lidar-Verzicht beim autonomen Fahren einen Sonderweg. Durch die neuen Möglichkeiten eines 4D Imaging Radar könnte die Strategie jedoch bald Nachahmer finden, erläutert Matthias Feulner, ADAS-Experte von NXP.Weiterlesen...

„Es wird keine Trennung zwischen IT und OT mehr geben"
Der Amtsantritt von Hanna Hennig als IT-Chefin von Siemens war turbulent: Es galt, die Folgen der Coronapandemie zu managen sowie neue Cloud- und Security-Konzepte auf den Weg zu bringen. automotiveIT gewährt sie einen Einblick in ihre Agenda.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit