Bei der Umrüstung der städtischen Fahrzeuge liegen die baden-württembergischen, hessischen und schleswig-holsteinischen Kommunen vorn: Etwa drei von vier Städten haben bereits Verbrenner-Modelle durch Elektro- oder Wasserstofffahrzeuge ersetzt. Öffentliche Ladepunkte wurden häufig von hessischen (73 Prozent), baden-württembergischen (58 Prozent) und bayerischen Städten (55 Prozent) installiert.
Vor allem große und wohlhabende Städte investieren vermehrt in E-Mobilität: So geben von den Kommunen, die einen Haushaltsüberschuss erwirtschaften, immerhin 65 Prozent an, Teile der städtischen Fahrzeugflotte auf einen emissionsfreien Antrieb umgerüstet zu haben. Bei den Kommunen, die ein Haushaltsdefizit ausweisen, liegt der Anteil nur bei 37 Prozent. Großstädte mit mehr als 200.000 Einwohnern liegen mit einem Anteil von 89 Prozent weit vorn – kleinere Kommunen mit bis zu 50.000 Einwohnern hinken mit einer Umstellungsquote von 56 Prozent deutlich hinterher.
„Die Marschrichtung der Bundesregierung und der deutschen Autobranche ist spätestens seit den Beschlüssen des Autogipfels Ende Oktober klar: Politik und Wirtschaft nehmen Milliardensummen in die Hand, um der Elektromobilität in Deutschland zum Erfolg zu verhelfen“, sagt Bernhard Lorentz, Partner bei EY und Leiter des Bereichs Government & Public Sector für Deutschland.
Ob der Umstieg in Richtung Elektromobilität auch bei privatwirtschaftlich bewirtschafteten Bauten und Büroimmobilien an Fahrt gewinnen wird, ist allerdings fraglich: Noch hält sich die deutsche Immobilienwirtschaft mit Investitionen zurück: Nur für 37 Prozent der befragten Unternehmen aus der Immobilienwirtschaft hat Ladeinfrastruktur aktuell eine hohe Bedeutung; Gerade einmal 30 Prozent der entsprechenden Unternehmen kennen sich gut mit den Abrechnungs- und Ladesystemen für Elektrostationen aus.