Deutscher E-Auto-Markt wächst nur langsam

Auf den Straßen der Welt sind immer mehr Elektroautos zu sehen.

Laut einer Branchenstudie des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach ist der globale Absatz von Elektrofahrzeugen im Jahr 2018 erstmals über die Zwei-Millionen-Marke geklettert. 60 Prozent der 2,1 Millionen Fahrzeuge werden in China, 17 Prozent in den USA verkauft.

Grundsätzlich bleibt China der absolute Antreiber in Sachen E-Auto-Verkäufe: Im Gesamtjahr 2018 seien die Absätze um 62 Prozent  auf den Rekordwert von 1,255 Millionen Fahrzeuge gestiegen, so die Studie. Das CAM rechnet auch elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge hinzu. Der Marktanteil von E-Autos an den Gesamtzulassungen sei derweil von 2,7 auf 4,5 gestiegen.

Deutlich schwächer stellt sich die Entwicklung des deutschen Markts dar: Für 2018 nehmen die Neuzulassungen von E-Autos moderat um 24 Prozent auf 68.000 Pkw zu. Der Marktanteil steige von 1,6 auf 2,0 Prozent an, was im Vergleich der wichtigsten Automobilländer einen eher niedrigen Wert darstelle, so das CAM. 

Wesentlich besser „performen“ beispielsweise die Vereinigten Staaten: Dort erhöhten sich die Absatzzahlen im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2017 um 86 Prozent auf 361.000 Einheiten. Ausschlaggebend dafür waren laut CAM die Neuzulassungen des Tesla Model 3. Die USA sind damit hinter China der zweitwichtigste Markt für Elektromobilität. In Europa sei Norwegen mit 73.000 neu verkauften Einheiten (+18 Prozent) und einem beachtlichen Marktanteil von 49,1 Prozent (2017: 39,3 Prozent) klarer Spitzenreiter.

Für dieses Jahr rechnet das Bergisch Gladbacher Autoinstitut mit einer „moderaten Belebung“ der Nachfrage von E-Fahrzeugen. Die Experten prognostizieren für 2019 einen Zuwachs von rund 40 Prozent auf 2,7 Millionen Einheiten, der globale Marktanteil soll von 2,4  auf dann 3,2 Prozent ansteigen.

„Die Elektromobilität wird zwar auch im nächsten Jahr weiter an Bedeutung gewinnen“, sagt CAM-Direktor Stefan Bratzel. „Jedoch ist erst ab dem Jahr 2020 von einer sehr hohen Dynamik auszugehen.“ Diese werde vor allem von finanziellen Anreizen oder regulatorischen Rahmenbedingungen und attraktiven Modellangeboten einiger Hersteller getrieben, so der Automobilexperte. Dabei müssten die „R-I-P-Herausforderungen“ der Elektromobilität, sprich Reichweite, Infrastruktur und Preis, als zentrale Erfolgsfaktoren angegangen werden. 

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