Deutschland verliert den Anschluss

Deutschland verliert in Sachen KI an Anschluss im internationalen Wettbewerb, so das Ergebnis einer Mitgliederbefragung des VDI. Nur noch 14 Prozent der Befragten sehen Deutschland demnach in einer Führungsposition – Nur noch rund die Hälfte des Wertes im Vergleich zum Vorjahr. „Fast zwei Drittel unserer Fachleute sind der Auffassung, dass uns in Deutschland die Kompetenzen fehlen, KI-Technologien effizient einzusetzen“, ergänzt VDI-Präsident Volker Kefer zum Auftakt der Hannover Messe 2019. Als Speerspitze der Entwicklung gelten unter den Befragten die USA (67 Prozent) und China (61 Prozent).

Deutschland fehle es unter anderem, so die Studie weiter, an qualifiziertem Personal, um Digitalisierungsprojekte umzusetzen. Insbesondere im KI-Bereich verpasse der Standort so Chancen: Laut VDI-Umfrage würde die Hälfte der deutschen Industrie aus Datenschutzgründen lieber auf heimische KI-Anbieter setzen.

Als führende KI-Nationen identifiziert China und die USA auch eine im Rahmen der Hannover Messe vorgestellte Studie des VDE. Deutschland mangele es auch an der Ausbildung: Nur zehn Prozent der Unternehmen und sieben Prozent der Hochschulen vertreten die Meinung, das hiesige Bildungssystem könnte in Sachen KI mit der internationalen Konkurrenz mithalten. Für Unternehmen sind das mangelnde KI-Wissen, der Fachkräftemangel, sowie gesetzliche Hürden die größten Roadblocks bei der Implementierung künstlicher Intelligenz.

Positivere Nachrichten verkündet der ITK-Verband Bitkom. Drei von vier deutschen Unternehmen seien derzeit auf dem Weg zur Industrie 4.0 und setzen in diesem Zusammenhang zunehmend KI ein, rund zwölf Prozent nutzen bereits entsprechende Systeme. Jeder zweite Betrieb rechne damit, dass maschinelles Lernen im Kontext von Industrie 4.0 zu radikalen Veränderungen führen werde. Von der Technologie versprechen sich die Unternehmen eine Steigerung der Produktivität sowie eine Verbesserung der Ausfallzeiten durch Predictive Maintenance.

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