Europa ist Vorreiter bei Industrie 4.0
0 dreimal so schnell voran wie Wettbewerber aus den USA

Demnach will in beiden Regionen jeweils knapp die Hälfte der Studienteilnehmer IoT-Projekte umsetzen. „Allerdings haben die europäischen Unternehmen bereits deutlich mehr Erfahrung mit IoT-Technologien und deshalb einen echten Wettbewerbsvorteil“, konstatiert Christopher Schorling, Partner in der Technologie-Praxisgruppe von Bain und Co-Autor der Studie, die US-amerikanische und europäische, nicht aber asiatische Unternehmen vergleicht. „Die Europäer wissen schon heute, wie sie IoT-Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette gewinnbringend einsetzen können.“

Viele US-Firmen kämpfen der Untersuchung zufolge noch mit Kinderkrankheiten, die die Europäer bereits hinter sich gelassen haben – etwa mangelnde technische Expertise oder Probleme bei der Integration verschiedener Systeme. Solche grundsätzlichen Schwierigkeiten beobachten die US-Amerikaner sogar noch häufiger als vor zwei Jahren.Bis 2022 seien in den USA hauptsächlich Pilotprojekte geplant. Dagegen arbeiten die Europäer mittlerweile an Geschäftsmodellen, die ihre Investitionen refinanzieren, sowie an regulatorischen Aspekten und Sicherheitsfragen. In den kommenden zwei Jahren wollen europäische Unternehmen mehr als doppelt so viele großangelegte IoT-Projekte realisiert haben wie ihre US-Konkurrenten.

Die größte Hürde für die Einführung von Industrie 4.0 ist für die Befragten aus beiden Regionen die Sicherheit der Anwendungen. Gut die Hälfte der Europäer sieht darin das zentrale Problem, bei den US-Amerikanern ist es knapp ein Drittel. „Die europäischen Anbieter von IoT-Lösungen haben große Chancen, die Führung im Bereich Cybersecurity zu übernehmen“, betont Bain-Experte Schorling. Gelinge es ihnen zusätzlich, die komplexen Datenschutz- und Regulierungsanforderungen der EU zu meistern, könnten sie sich einen enormen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz aus den USA und Asien erarbeiten.

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