Ziel von Trusted European SiC Value Chain for a greener Economy (kurz „Transform“) ist der Aufbau einer resilienten europäischen Lieferkette für Chipmaterialien, Wafer und SiC-Leistungshalbleiter. „Das Projekt Transform soll dazu beitragen, dass Europa eine führende Position bei neuen Technologien auf Basis von Siliziumkarbid einnimmt“, sagt Jens Fabrowsky, Mitglied des Automotive Electronics Bereichsvorstandes beim Konsortialführer Bosch. Im Fokus des bis 2024 angelegten Förderprojekts stehen insgesamt fünf Anwendungsfälle aus den Bereichen Automobil, Industrie, erneuerbare Energien und Landwirtschaft.
Traditionell werden Leistungshalbleiter aus hochreinem Silizium gefertigt, künftig sollen jedoch vermehrt Chips aus Siliziumkarbid zum Einsatz kommen. Das Material verspricht Bosch zufolge eine höhere elektrische Leitfähigkeit, schnellere Schaltvorgänge und mehr Energieeffizienz. Durch die höhere elektrische Feldstärke von Siliziumkarbid können die Bauteile zudem kleiner dimensioniert werden. Für entsprechende Systeme möchte man im Projekt Transform eine europäische Lieferkette aufbauen sowie Verfahren für die Herstellung entwickelt werden. Darüber hinaus soll die Verfügbarkeit von Maschinen und Anlagen zur Herstellung von Substraten und Wafern bis zu den Leistungselektroniken europäischer Lieferanten sichergestellt werden.
Die Europäische Union fördert das Projekt mit rund 89 Millionen Euro. Beteiligt sind neben Bosch unter anderem Danfoss, STMicroelectronics und Valeo-Siemens Automotive. Beteiligte Wissenschaftsorganisationen sind beispielsweise die Brno University of Technology, CEA Leti, Fraunhofer IISB und die Universität von Sevilla.
Das französische Marktforschungsunternehmen Yole rechnet vor allem aufgrund von Automotive-Anwendungen mit einem Boom des Marktes für Siliziumkarbid-basierte Halbleiter. Im Jahr 2025 werde dessen Volumen auf mehr als 2,5 Milliarden US-Dollar anwachsen – bei jährlichen Zuwächsen von rund 30 Prozent zwischen 2019 und 2025.