Ford experimentiert mit vierbeinigen Robotern für den Einsatz in schwer zugänglichen Fabrikbereichen

Die Roboter können fast zwei Stunden lang mit bis zu fünf km/h bewegt werden. (Bild: Ford)

Ford experimentiert mit vierbeinigen Robotern für den Einsatz in schwer zugänglichen Fabrikbereichen
Steigungen von bis zu 58 Prozent oder 30 Grad sollen für die Roboter kein Problem darstellen. (Bild: Ford)

Dem Autobauer zufolge könnte die Roboter-Technologie helfen, finanzielle Mittel einzusparen, Anlagen schneller umzurüsten und somit neue Fahrzeuge früher auf den Markt zu bringen. Dazu hat das Unternehmen zwei Roboter des Unternehmens Boston Dynamics gemietet. Beide Roboter werden Anfang August im US-amerikanischen Ford Van Dyke-Getriebewerk zum Einsatz kommen. Dank ihrer leuchtend gelben Farbe sind sie gut zu erkennen. Ausgestattet mit fünf Kameras können die Roboter fast zwei Stunden lang mit bis zu fünf km/h bewegt werden, um den Anlagenboden zu scannen und die Ingenieure mit Daten zu versorgen, die für die Aktualisierung des Werks erforderlich sind.

Früher habe man alles zu Fuß erledigt, schildert Mark Goderis, Digital Engineering Manage bei der Ford Motor Company. Das Scannen einer Anlage könne auf diese Weise bis zu zwei Wochen dauern. Die Roboter verkürzen die Zeit Angaben des Experten zufolge um die Hälfte. Der herkömmliche Scanning-Prozess ist mit Kosten von fast 300.000 US-Dollar auch teurer als der Einsatz der Roboter. Wenn dieses Pilotprojekt funktioniert, könnte Ford alle seine Werke für einen Bruchteil der bisher anfallenden Kosten scannen. In der augenblicklichen Konfiguration können die Roboter so programmiert werden, dass sie einem bestimmten Weg folgen, vorgesehen ist außerdem eine Fernsteuerung aus bis zu 50 Metern Entfernung. Hierfür existiere bereits eine App, die mit Tablet-Computern kompatibel sei.

Die Roboter verfügen über drei Bewegungs-Programme: eines für Spaziergänge auf gleichförmigem Untergrund, eines für unebenes Gelände und eine spezielle Einstellung fürs Treppensteigen. Steigungen von bis zu 58 Prozent oder 30 Grad seien kein Problem. „Wir entwerfen und bauen Anlagen. Normalerweise werden danach im Laufe der Jahre Änderungen vorgenommen, die jedoch nur selten digital dokumentiert werden“, so Goderis. „Wenn die Roboter unsere Anlage scannen, können wir sehen, wie sie zum jetzigen Zeitpunkt tatsächlich aussieht und ein neues Konstruktionsmodell erstellen. Dieses digitale Modell wird dann verwendet, wenn wir die Anlage für neue Produkte umrüsten müssen“.

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