
Um die Menge an unterschiedlichen Daten beim autonomen Fahren zu meistern, forscht das Fraunhofer-Institut an einer KI-Lösung. (Bild: Continental)
Das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS entwickelt im Projekt „KI-FLEX“ eine Plattform, die autonomen Fahrzeugen mittels künstlicher Intelligenz helfen soll, Fahrzeugposition und Umfeld exakt zu erfassen. Das bis August 2022 laufende Verbundprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Da die beim autonomen Fahren anfallenden Daten von Laser-, Kamera- und Radarsensoren schnell und zuverlässig verarbeitet und zusammengeführt werden müssen, strebt das Institut eine leistungsstarke und rekonfigurierbare Hardware-Plattform mit dazugehörigem Software-Framework an. Die für die Sensorsignalverarbeitung und Sensordatenfusion eingesetzten Algorithmen basieren größtenteils auf neuronalen Netzen – die Entwicklung neuromorpher Hardware ist dabei von der Funktionsweise des menschlichen Gehirns inspiriert.
Um der verkehrs-, wetter- und lichtabhängigen Bedeutung und Nutzbarkeit der einzelnen Sensoren gerecht zu werden, sollen die verwendeten Algorithmen bei veränderten Bedingungen austauschbar sein. So könne das Fahrzeug auf Beeinträchtigungen oder den Ausfall einzelner Sensoren flexibel reagieren. Zur effizienten Ausführung werden die Rechenressourcen der Hardware-Plattform je nach Auslastung dynamisch eingeteilt.
Bei dem Projekt wird zudem berücksichtigt, dass die Produktzyklen im Automobilbereich sehr lang sind und sich die KI-Algorithmen rasant weiterentwickeln. Es wird deshalb eine Hardware-Plattform angestrebt, die einfach und schnell an neue Software- und Hardwareanforderungen im Bereich des maschinellen Lernens angepasst werden kann. Dies soll insbesondere durch einen kostengünstigen, flexibel programmierbaren Chip (ASIC) erreicht werden.
Das Fraunhofer IIS hat die Leitung des Projektkonsortiums inne, an dem ebenfalls die Technologieunternehmen Ibeo Automotive Systems, Infineon Technologies und Videantis, das Daimler Center for Automotive IT Innovations sowie die TU München (Lehrstuhl für Robotik, Künstliche Intelligenz und Echtzeitsysteme), das Fraunhofer-Institut für Offene Kommunikationssysteme FOKUS und die FAU Erlangen-Nürnberg (Lehrstuhl für Informatik 3: Rechnerarchitektur) beteiligt sind.
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

„Dem Kunden ist es egal, woher die Software stammt“
Seitdem Magnus Östberg letzten September die Rolle als Chief Software Officer bei Mercedes-Benz eingenommen hat, wurden viele Weichen für die Zukunft gestellt: Das softwaredefinierte Fahrzeug soll in den Mittelpunkt des Handelns gestellt werden.Weiterlesen...

„Die Konsolidierung wird weiter voranschreiten“
Für Autoexperte Stefan Bratzel ist klar: Die Transformation der Autoindustrie wird zu einigen unschönen Verwerfungen führen. Autobauer müssten daher bei Software oder Elektromobilität Fahrt aufnehmen, um die eigene Zukunftsfähigkeit zu garantieren.Weiterlesen...

„Security wird zu oft als Verhinderer gesehen"
Die Digitalisierung im Eiltempo hat ihre Tücken: Sie entwickelt sich meist schneller, als Security-Konzepte mithalten können. ISG-Experte Roger Albrecht erklärt, wie Firmen auf diese komplexen Anforderungen reagieren können.Weiterlesen...

„Lidar wird in der Zukunft nur noch eine Nische darstellen“
Einst ging Tesla mit seinem Lidar-Verzicht beim autonomen Fahren einen Sonderweg. Durch die neuen Möglichkeiten eines 4D Imaging Radar könnte die Strategie jedoch bald Nachahmer finden, erläutert Matthias Feulner, ADAS-Experte von NXP.Weiterlesen...

„Es wird keine Trennung zwischen IT und OT mehr geben"
Der Amtsantritt von Hanna Hennig als IT-Chefin von Siemens war turbulent: Es galt, die Folgen der Coronapandemie zu managen sowie neue Cloud- und Security-Konzepte auf den Weg zu bringen. automotiveIT gewährt sie einen Einblick in ihre Agenda.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit