Taxi mit Technologie zum induktiven Laden aus Forschungsprojekt LaneCharge von Edag

Durch induktive Ladestreifen an Taxiständen könnten Wartezeiten effizienter genutzt werden. (Bild: Edag)

Edag hat im Rahmen eines vierjährigen Forschungsprojekts ein neues Verfahren für induktives Laden von Elektroautos entwickelt und zum Patent angemeldet. Unter dem Projektnamen LaneCharge hat die Unternehmensgruppe mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft eine Technologie entwickelt, die die Bereitstellung einer kostengünstigen, robusten und interoperablen Ladeinfrastruktur ermöglichen soll.

Durch sie könnten E-Autos zukünftig ohne manuelles Zutun der Fahrenden geladen werden: Beim Parken, beim Ampelstopp, Zuhause in der Garage – kabellos, in wiederkehrenden kleinen Intervallen und mit der gleichen Technik im öffentlichen wie im privaten Raum. Die Besonderheiten des Projekts sind die Integration der Induktionsspulen in den Asphalt, die Steuerung der benötigten Ladeleistung durch die Fahrzeugseite und die teilweise Unterbringung der Ladeelektronik in unterirdische Schaltschränke, sogenannte Unterflurverteiler. Durch sie sind keine zusätzlichen Ladesäulen mehr erforderlich und die Anlage fügt sich optisch neutral in das Straßenbild ein.

„Anders als bei bisherigen Lösungsansätzen befindet sich die Ladeintelligenz nicht in der Straße, sondern im Fahrzeug. Die in die Fahrbahn eingelassene Technik wird dadurch einfacher und robuster als bisher“, erklärt Jan Leilich, Leiter Innovationen bei Edag, die Vorteile des Verfahrens.

Auf dem Gelände der Hochschule Hannover wurden im Rahmen der offiziellen Abschlussveranstaltung die Projektergebnisse erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Hier kann auf einer Teststrecke von über 90 Metern auf bis zu 12 Induktionsspulen kabellos geladen werden. Die dort gewonnen Erfahrungen sollen in den Umbau des Taxi-Stands Rundestraße am Hauptbahnhof Hannover einfließen. Das induktive Ladesystem erhöht durch kontinuierliche Zwischenladungen am Taxi-Stand im laufenden Betrieb die Reichweite der Fahrzeuge. Dadurch könnten sich die hohen Anschaffungskosten von batterieelektrischen Elektrofahrzeugen reduzieren lassen. So möchte LaneCharge seinen Beitrag zur positiven Meinungsbildung der Elektromobilität und zum Umstieg auf Elektrofahrzeuge leisten.

Das Projektteam bestand neben Edag aus der Hochschule Hannover, der Technischen Universität Braunschweig und Bauelement-Hersteller Sumida. Das Forschungsprojekt wurde mit insgesamt 2,77 Millionen Euro im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.

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