
Mit induktiven Ladestreifen an Taxiständen könnten die Wartezeiten effizient genutzt werden. (Bild: EDAG)
Das Engineering-Unternehmen EDAG hat gemeinsam mit der Hochschule Hannover (HsH) ein Forschungsprojekt zum induktiven Laden von Elektrotaxis gestartet. Die Taxi-Standzeiten sollen zukünftig als Ladezeit genutzt werden, um kleinere Akkukapazitäten sowie den Wegfall von Ladesäulen und Ladekabeln zu ermöglichen.
Das Projekt „LaneCharge“ wird im Rahmen der Förderrichtlinie Elektromobilität des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit insgesamt 3,7 Millionen Euro gefördert. Zuvor hatte bereits die Universität Duisburg/Essen die Forschung an induktiven Ladestreifen für Taxis vermeldet.
Neben der EDAG und der HsH fungieren Sumida Components & Modules sowie die TU Braunschweig als weitere Projektpartner. EDAG übernimmt in diesem auf vier Jahre angelegten Forschungsprojekt die Verantwortung für die Entwicklung einer spezifischen Leistungselektronik, welche die Weiterschaltung der fahrbahnseitigen Sumida-Ladespulen realisieren soll.
Zudem planen die EDAG-Experten, die Empfangsspulen prototypisch in zwei Fahrzeuge zu integrieren. Die TU Braunschweig erforscht die Fahrbahnintegration der Spulen auf dem Testfeld an der HsH, die wiederum einen passenden Ladepositionierassistenten realisiert, um eine optimale Ausrichtung des Fahrzeugs zur Ladespule sicherzustellen. Dies soll stets die Initialisierung des Ladevorgangs ermöglichen. Mit einer Laderegelung und einem Kommunikationsmodul erarbeitet die Hochschule zwei ergänzende Funktionsmodule für die Leistungselektronik.
Auf dem Testfeld wird neben der Optimierung des Systems auch die Erforschung von semi-stationären bis dynamischen Ladevorgängen erfolgen. Die gewonnenen Erkenntnisse fließen schließlich in die Realisierung eines Taxi-Stands mit induktiven Ladespulen am Hauptbahnhof Hannover ein, wo das System in Kooperation mit Hallo Taxi 3811 im Alltagsbetrieb öffentlichkeitswirksam demonstriert wird.