
Für eine Studie zur Akzeptanz von Flugtaxis haben Wissenschaftler Probanden per VR auf die Reise geschickt. (Bild: Valentin Nowak, Nowak/upd)
Über 90 Prozent der Befragten halten Flugtaxis demnach generell für nützlich und bewerten ihren Einsatz als gute Idee. Zwei Drittel glauben, dass die fliegenden Mobilitätsträger zu ihren eigenen Bedürfnissen passen würden. An der Studie der KU Eichstätt-Ingolstadt, der Stadt Ingolstadt und des digitalen Gründerzentrums Brigk nahmen rund 300 Menschen teil.
Aufgrund der fehlenden Möglichkeit realer Tests wurden die Probanden für die Studie mit VR-Brillen ausgestattet und absolvierten darüber einen 30 Kilometer langen virtuellen Flug. Nach der „Landung“ wurden die Teilnehmer gebeten, ihre Einschätzung zum Verkehrsträger abzugeben.
„Insgesamt zeigen die Ergebnisse eine überwiegend positive Einstellung gegenüber Urban Air Mobility und damit verbundenen Dienstleistungen“, berichtet Frederica Janotta, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin des Lehrstuhls für Dienstleistungsmanagement die empirische Studie durchgeführt hat. Dies sei insbesondere im Hinblick auf das frühe Entwicklungsstadium der Technologie und den aktuell noch geringen Kenntnisstand in der Bevölkerung überraschend. Da die Ergebnisse darauf hindeuten, dass ein höherer Wissensstand zur Technologie die Nutzungsbereitschaft deutlich erhöhe, empfehlen die Forschern künftigen Anbietern, potenziellen Kunden die Vorteile von Flugtaxis möglichst deutlich zu machen und entsprechende Demonstrationen und Testflüge durchzuführen.
Die Mehrheit der Befragten zeige sich zudem zuversichtlich, dem autonomen System vertrauen zu können, so die Forscher. Die Tatsache, dass entsprechende Fluggeräte ohne Piloten konzipiert sind, bewertete nur rund ein Viertel als gewöhnungsbedürftig. Viele der Befragten wünschten sich eine Sicherheitseinweisung vor dem Start, einen Notfallknopf sowie mehr Informationen zum Flugstatus. „Solche Kommentare weisen darauf hin, dass das Vertrauen in die Automatisierung eine der größten Herausforderungen für die breite Einführung solcher Dienste darstellt“, resümiert Jens Hogreve, Inhaber des federführenden Lehrstuhls.
Als bevorzugte Start- und Landeplätze machten die Befragten Bahnhöfe, Flughäfen sowie Park&Ride-Parkplätze aus. Durchschnittlich seien die Studienteilnehmer bereit, für das reale Äquivalent des virtuellen Flugs über 30 Kilometer rund 50 Euro zu zahlen, so die Studie.
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