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Dass 3D im Cockpit nicht exklusiv dem Premiumsegment vorbehalten bleiben muss, zeigen neue Systeme von Hyundai und Peugeot. (Bild: Groupe PSA)

Instrumente mit Tiefendarstellung sind im Kommen. So macht derzeit Visteon mit dem gemeinsam mit dem PSA-Konzern entwickelten 3D-Kombiinstrument im Peugeot 208 auf sich aufmerksam. Das auf der Instrumentenplattform des DS3 Crossback basierende 3D-Kombiinstrument des Peugeot 208 verfügt über zwei TFT-Displays in einer komplexen und kalibrierten mechanischen Struktur, um eine wirklichkeitsnahe Tiefenwahrnehmung zu ermöglichen, hört man von Visteon. Gemeinsam mit dem Konzern PSA habe man das „3D Blade“-Konzept entwickelt, „das erste echte 3D-Kombiinstrument in der Automobilindustrie.“ Das System besteht aus einem hochauflösenden 10,25-Zoll-TFT-(Thin-Film-Transistor)-Monitor für den Hintergrund und einem 7-Zoll-TFT-Display für den Vordergrund, die auf ein semi-reflektierendes Blade projiziert werden. Das Display erzeugt eine 3D-Projektion im Abstand von etwa 15 Millimetern zwischen den vorderen und hinteren Bildern.

Wirklichkeitsnahe Tiefenwahrnehmung

Die Projektion des Kombiinstruments biete Styling-Teams die Flexibilität, mit rotierenden Menüs und Schatteneffekten eine Tiefenwirkung zu erzielen und dem Fahrer relevante Informationen wie beispielsweise Geschwindigkeit und Warnungen zu liefern, heißt es bei Visteon. Das Display sei außerdem in der Lage, Animationen im aktivierten Fahrerasisstenz-Modus dynamisch vom Vordergrund in den Hintergrund zu übertragen oder 3D-Animationen zu präsentieren, die mit Farben und Oberflächen konfiguriert werden können. Die 3D-Technologie ist für High-End-Versionen des neuen Peugeot 208 verfügbar, während das Einstiegsmodell mit einem analogen Kombiinstrument von Visteon ausgestattet ist. Mit dieser ersten marktreifen Lösung führe Visteon die 3D-Technologie in ein spannendes Fahrzeugsegment im Massenmarkt ein, sagt Loick Griselain, Vice President, Visteon Customer Groups und ergänzt: „Das Peugeot 208-Kombiinstrument veranschaulicht, wie volldigitale Kombiinstrumente den HMI-Entwicklern der Automobilhersteller die Möglichkeit geben, mittels Tiefendarstellung in Displays kritische Informationen für den Fahrer hervorzuheben.“

Hyundai möchte mit Hilfe von Touch-Displays Dreh- und Drücksteller ersetzen. Bild: Hyundai

3D nicht auf höhere Segmente beschränkt

Unter anderem die ständig wachsende Vielfalt an Informationen, die das Cockpit mit dem Fahrer austauscht, haben die Entwickler von Hyundai im Blick. Die Koreaner zeigen in Form einer aktuellen Studie, wie sie sich ein zukünftiges, virtuelles Cockpit vorstellen. Im Fokus der Entwicklungsarbeit stehe die intuitive Bedienung aller wesentlichen Funktionen, heißt es. Dazu setze man auf Touch-Displays mit haptischer Rückmeldung in Lenkrad und in der Mittelkonsole, die die Zahl der Schalter, Dreh- und Schiebregler deutlich reduziere. In der jüngsten Entwicklungsphase wurde die Anzeige des Kombiinstruments in ein Multilayer-Display geändert. Dieses ermögliche eine neue, sehr natürliche Art der Informationswiedergabe. Das Multilayer-Display besteht aus zwei Displays, die im Abstand von sechs Millimetern hintereinander montiert sind. Der Abstand zwischen den beiden Displays ermöglicht die visuellen 3D-Effekte. Die auf den Lenkradanzeigen gegebenen Informationen ändern sich abhängig von der aktuellen Menüebene des Kombiinstruments und auch von der Fahrsituation. Darüber hinaus könne der Fahrer das Layout und die angezeigten Tastenkombinationen auf dem Lenkrad für die Eingabe spezifischer Anwendungen ändern, so die Hyundai-Experten.

Im aktuellsten Entwicklungsschritt wurde das virtuelle Cockpit in einen Hyundai i30 integriert. Im Auftrag des OEM hat das Würzburger Institut für Verkehrswissenschaft (WIVW) eine Studie zur Ablenkung des Fahrers durchgeführt. Wie Hyundai mitteilt, zeigen die Ergebnisse der Studie, dass die Ablenkung durch das neue Cockpit deutlich unter den Grenzen der weltweit anerkannten Kfz-Sicherheitsverbände AAM und NHTSA liege. „Wir haben uns für das Lenkrad des i30 entschieden, um zu zeigen, dass Innovationen nicht auf Fahrzeuge mit höherem Segment beschränkt sind“, erklärt Regina Kaiser, Senior Engineer Human Machine Interface im Hyundai Motor Europe Technical Center in Rüsselsheim. Wie der OEM weiter mitteilt, will man die Ergebnisse der aktuellen Studie nutzen und in zukünftige Entwicklungspläne integrieren.

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