Trotz einer Vielzahl von Maßnahmen bleibt der Markt für Elektrofahrzeuge in Europa für finanzielle Anreize kaum empfänglich. Das ist das Ergebnis einer Analyse des internationalen Marktbeobachters JATO Dynamics in Limburg.

Obwohl Dänemark mit Steuervorteilen von bis zu 20 588 Euro pro Fahrzeug über geradezu paradiesische Verhältnisse für E-Mobilität verfügt, wurden dort im ersten Halbjahr 2011 nur 283 Neuanmeldungen registriert (0,32 Prozent aller zugelassenen Pkw).

Spanien und Großbritannien locken bei 6 500 und 6 400 Euro mit fast identischen Prämien; trotzdem wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres in GB fast fünf Mal mehr E-Mobile verkauft als auf der iberischen Halbinsel (599 zu 122). Schweden registrierte eine ähnliche Zahl wie Spanien, unterstützt den Kauf aber nur mit 470 Euro pro E-Fahrzeug. Insgesamt wurden in der ersten Hälfte 2011 in Europa nur 5 222 neue Elektroautos verkauft

,,Diese signifikanten Unterschiede machen den anscheinend geringen Einfluss des Preises auf die Kaufentscheidung deutlich“, sagt Gareth Hession, Vizepräsident von JATO Research. ,,Vielmehr scheinen andere Faktoren wie geografische Verhältnisse, Marktreife oder Ladeinfrastruktur eine größere Rolle zu spielen als vorher gedacht.“

Diese lokalen Faktoren schließen auch die Benutzung von Busspuren und kostenloses Parken in der Innenstadt von Oslo oder die Befreiung von der Citymaut in London mit ein, die einen größeren Einfluss auf die Kaufentscheidung haben als eine finanzielle Förderung. Die Analyse zeigte aber auch, dass mit 5 222 im ersten Halbjahr 2011 immerhin mehr als zehn Mal so viele Elektrofahrzeuge in Europa verkauft wurden wie im Vergleichzeitraum des Vorjahres (507).

,,Die Studie zeigt, dass E-Fahrzeuge noch zu teuer sind, um vom europäischen Massenmarkt akzeptiert zu werden“, berichtet Hession. „Außerdem wird zu diesem frühen Zeitpunkt der Marktentwicklung der Eindruck, der durch die Verkaufszahlen entsteht, verzerrt, weil Verträge zwischen den jeweiligen Regierungen und großen Institutionen das Bild der Elektromobilität beschönigen.“

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