Um Mobilität in Zeiten von Urbanisierung, Ressourcenknappheit und Klimawandel zukunftsfest zu machen, bündeln die Universität Stuttgart und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ihre Forschungskompetenzen im Innovationscampus „Mobilität der Zukunft“ (ICM). „Das KIT und die Universität Stuttgart arbeiten nun gemeinsam an Konzepten und Technologien für die zukünftigen Fahrzeuge und für die dafür erforderlichen Produktionssysteme“, sagt der Präsident des KIT, Holger Hanselka.
Das vom Land Baden-Württemberg mit rund zehn Millionen Euro geförderte Projekt hat bereits seine Arbeit aufgenommen. „Das KIT und die Universität Stuttgart starten in die erste Phase des ICM mit den Forschungsschwerpunkten ‚Additive Fertigung‘ sowie ‚Emissionsfreie Antriebe‘ “, verkündet Peter Middendorf, Prorektor für Wissens- und Technologietransfer der Universität Stuttgart.
Im Fokus steht einerseits die Vision einer dezentralen Produktion – „In Form einer flexibel einsetzbaren ‚Universalmaschine‘, die heute getrennt ablaufende serielle Fertigungsprozesse in einer einzigen Anlagentechnik integriert“, erklärt der Rektor der Universität Stuttgart, Wolfram Ressel. Durch sie sollen Fertigungsdaten digital übertragen und Produkte vor Ort kurzfristig, hochwertig, günstig und in beliebig kleinen Stückzahlen hergestellt werden, anstatt sie in Lagern vorzuhalten und über Logistikketten zu verteilen.
Die neuen Produktionstechniken sollen Antriebe und Fahrzeuge emissionsärmer machen, indem sie Gewicht, Bauraum, Material und Energie einsparen oder Funktionalitäten verschiedener Bauteile zusammenführen. Im ICM sollen daher auch Konzepte für kleine Fahrzeuge und Komponenten erarbeitet werden, die speziell auf die Anforderungen der First & Last Mile-Mobilität zugeschnitten sind.
Die Schwerpunkte der weiteren Phasen will man zusammen mit den beteiligten Wissenschaftlern und externen Experten im Rahmen eines Think Tanks festlegen. Am Campus arbeiten Karlsruher und Stuttgarter Professoren aus den Gebieten Fahrzeugtechnik, Produktentwicklung, Produktionstechnik, Chemie, Werkstoffe, Elektrotechnik, Flugzeugbau und Werkzeugmaschinen zusammen. Darüber hinaus sollen in Kooperation weitere baden-württembergische Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie kleinere und mittlere Unternehmen in Baden-Württemberg mit gemeinsamen Projekten integriert werden.