Ende November fand in Salzburg die Konferenz „Automotive User Interface and Interactive Vehicular Applications“ statt, bei der rund 120 internationale Experten aus der HMI-Forschung und Industrie anwesend waren. Die Veranstaltung wurde von der Universität Salzburg, dem Christian Doppler Labor für Contextual Intefaces, durchgeführt. Im Mittelpunkt der Fachtagung stand die künftige Gestaltung von User-Interfaces im Auto in Bezug auf unterschiedliche Einflussparameter und Technologien. Der Hintergrund: Mit der Zunahme der IT im Fahrzeug wird sich auch die Bedienung nachhaltig verändern. Das Schreiben und Lesen von Mails im Fahrzeug erfordert ebenso eine neue Herangehensweise wie neue Info- und Entertainment-Lösungen. Diskutiert wurden unter anderem neue Interaktionsansätze sowie  Methoden zur Untersuchung von Verhalten im Fahrzeug.

 

Interview mit Prof. Manfred Tscheligi, Leiter des Christian Doppler Labors für Contextual Interfaces an der Universität  Salzburg

Die Belastung für den Fahrer nimmt ständig, weil während der Fahrt immer mehr erledigt wird. In Zukunft kommt sogar noch einiges hinzu – zum Beispiel das Lesen und Schreiben von Mails. Diese Technologien lenken aber von der eigentlichen Aufgabe ab. Deswegen muss man diese an den Kontext Fahrzeug anpassen. Daran forschen wir gemeinsam mit der Industrie.

Wie sehen die Ziele aus?

Die wachsende Belastung des Fahrers muss reduziert werden. In normalen Situationen kann der Autofahrer auch Dinge parallel ausführen, aber in Stresssituationen muss sozusagen aussortiert werden, was der Fahrer wirklich benötigt. Die Interaktion zwischen Auto und Fahrer muss eigentlich auf eine neue Basis gestellt werden.

Wie sieht die neue Basis der Bedienung für Sie aus?

Ich kann Ihnen ein Beispiel nennen: Gestik rückt als Interaktionsform stärker in den Fokus der Forscher. Die Überlegung dabei ist, wie man mit Bewegungen Funktionen steuern kann, ohne dabei abgelenkt zu werden.

Wann kann man damit in der Serie rechnen?

Das wird sicher noch einige Zeit dauern. Wir befinden uns noch im Forschungsstadium.

 

Das Interview führte Hilmar Dunker

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