Vollautonome Mercedes-Benz V-Klasse im Projekt AirPortMover

Im Rahmen der Livedemonstration beförderte eine Mercedes-Benz V-Klasse vollautonom Personen über das Rollfeld zu verschiedenen Flugzeugmodellen. (Bild: Ibeo Automotive Systems)

Die Möglichkeit, komplexe Herausforderungen von Objektlokalisierungen auf kleinstem Raum sicher und zuverlässig zu gewährleisten, habe man erfolgreich bewiesen, resümiert Professor Dirk Nowotka von der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Gemeinsam mit Airbus Operations und dem Hamburger Lidar-Spezialist Ibeo Automotive Systems nahm die Hochschule am vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Projekt teil, in dessen Fokus seit dem Projektstart im Jahr 2018 der fahrerlose Transport von Personen stand - etwa von Flugzeugcrews auf dem Roll- beziehungsweise Vorfeld.

Die Innovationsplattform GATE InnoAirport bot für das Projekt auf dem Flughafen Rostock-Laage eine Testumgebung unter Realbedingungen. Die Universität Kiel widmete sich in der Arbeitsgruppe Zuverlässige Systeme mit Blick auf Zulassungsverfahren den Aspekten sichere Funktionsweise und hohe Vertrauenswürdigkeit. Airbus begleitete das Projekt mit wichtigen Informationen zu den Themen Prozessabläufe auf dem Airport-Vorfeld, Anforderungen an die Kommunikation zwischen Flughafentower und autonomem Fahrzeug sowie der dafür benötigten Infrastruktur. Ibeo zeichnete für den Sensorbereich verantwortlich.

Solid-State-Lidar für zuverlässige Objekterkennung

Seit dem Projektstart im Jahr 2018 hat sich die Technik in einer hohen Geschwindigkeit weiterentwickelt. Das war sehr spannend, aber auch eine echte Herausforderung", sagt Max Stehn, der als Projektmanager Autonomous Driving für Ibeo projektverantwortlich war. Von Anfang an habe man auf eine Kombination aus Ibeos Solid-State-Lidar-Sensoren und Kameras gesetzt. Der Lidar-Typ kommt ohne bewegliche Teile aus und soll den Experten zufolge wartungsärmer sein und eine größere vertikale Abdeckung des Umfelds bieten. Dadurch soll er auch zuverlässig Objekte erkennen, die höher als er selbst positioniert sind – etwa Leitwerke, was bei der Annäherung an Flugzeuge besonders wichtig sei.

Herausforderungen gibt es dem Ibeo-Experten zufolge allerdings noch im Bezug auf die große Menge von Daten, die in Echtzeit verarbeitet und dann an die jeweiligen Fahrzeugfunktionen weitergegeben werden müssen. Mit der schnellen Entwicklung der Rechnerleistungen und möglichen Verlagerungen von Rechenleistungen in die Cloud seien diese technischen Hürden jedoch absehbar in den Griff zu bekommen.

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