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Ziel des „SAP HANA Partner Race“ genannten Wettbewerbs ist es, bis zum Frühjahr 2013 Anwendungen auf Basis der Datenbanktechnologie SAP HANA zu entwickeln und bei einer unabhängigen Jury einzureichen. Im Rahmen der CeBIT werden die Gewinnerteams des Wettbewerbs öffentlich verkündet und erringen die Möglichkeit, ihre Lösungen auf dem Messestand der SAP präsentieren. Der Kreativität hinsichtlich der eigenen Anwendung sind hierbei mit Ausnahme des offensichtlichen Bezugs auf die Datenbanktechnologie des Walldorfer Softwareriesen keinerlei Grenzen gesetzt. Bewertet werden die Software-Innovationen der Teilnehmer hinsichtlich ihrer technischen Realisierbarkeit, ihrer Erweiterungsmöglichkeiten, dem Nutzen für Kunden und ihrem Beitrag zur Optimierung von Geschäftsprozessen.

In der Entwicklungsphase der eigenen Anwendung, die im Februar diesen Jahres endet, können die Teams auf zahlreiche Coaching- und Ausbildungs-Angebote SAP’s zurückgreifen. Vom Einstieg in die Plattform bis hin zu technischen Spezifikationen, Designentscheidungen und Fragen zur Vermarktung der eigenen Lösung steht SAP den Entwicklerteams beratend zur Seite. Den Teilnehmern des „SAP HANA Partner Race“ steht außerdem ein Entwicklungssystem zur Verfügung, das bei der schnellen Umsetzung der jeweiligen Ideen helfen soll. „Das SAP HANA Partner Race bietet unseren Partnern eine sehr gute Möglichkeit, Know-How und Feedback von erfahrenen SAP HANA Spezialisten zu bekommen und somit die fertige Lösung schnell an den Markt bringen zu können“, sagt Stefan Kaltwasser, Erfinder des Wettbewerbs.

Auch der Ludwigsburger IT-Dienstleister Mieschke Hofmann und Partner (MHP) ist beim Rennen um die innovativste HANA-Anwendung an den Start gegangen. „Passend zum Renncharakter des Wettbewerbs steht bei unserem Anwendungsfall ein Primärprozess der Automotive-Industrie im Fokus, der durch den Einsatz von HANA einen ganz neuen Verlauf und vor allem eine starke Beschleunigung erfährt“, erklärt Dr. Hagen Radowski, Partner bei MHP, das eingereichte Projekt, bei dem es darum geht, die SAP-Technologie zur Echtzeit-Erprobung von Pkw-Motoren zu nutzen. Während bislang bei Messungen auf Testfahrstrecken und in Dauerläufer-Fahrzeugen aufgrund gewaltiger Sensordatenströme Ungenauigkeiten auftreten können, sollen derartige Effekte im Entwicklungsprojekt des IT-Dienstleisters durch die Nutzung der In-Memory-Datenbank minimiert werden. Ziel des MHP-Teams ist, durch die Nutzung einer eingebauten und vorausschauenden Wartung („Built-In Preventive Maintenance“) Motorenausfälle zu vermeiden. Zum Einsatz soll das Monitoring-Verfahren in Echtzeit etwa in der Gütesicherung von Motoren kommen, wo es kürzere Testläufe ermöglichen und somit zu einer Produktivitätsverbesserung führen könnte. Ebenfalls angestrebt, so Hagen Radowski, ist die Nutzung der gesammelten Daten für die Simulation bei künftigen Motorentwicklungen. „Die Ingenieure“, so Radowski weiter, „können damit auf die gesamte Datenbreite und –tiefe aller Sensordaten aus allen Testläufen zurückgreifen und nicht mehr nur auf Ausschnitte daraus“.

Nach der Realisierung einer HANA-Unterstützung während der Erprobung und Gütesicherung eines Motors am Prüfstand möchte das Team von MHP daran arbeiten, per Telemetrie-Anbindung zusätzliche Motordaten aus Testfahrzeugen in das HANA-System zu übertragen und weitergehend nutzbar zu machen. Die im Testfahrzeug erhobenen Daten sollen hierbei mit am Prüfstand gewonnenen Werten vergleichbar gemacht werden, eine Mobilanbindung die Übertragung von automatisierten Erprobungsanweisungen ins Fahrzeug ermöglichen. Nach Abschluss des Entwicklungsprojektes soll die hierbei gewonnene Technologie in der Motorenentwicklung eines Projektpartners aus der Automobilindustrie zum Standard werden, wobei zukünftig auch weitere Anwendungsfelder denkbar sind: „Ähnlich große Datenmengen gibt es auch in anderen Bereichen, etwa bei Crash Tests, im Windkanal oder im Virtual Engineering. Hier liegen weitere Felder für den innovativen Einsatz von HANA. Der von uns verwendete „Design Thinking“-Ansatz ist eine Möglichkeit, solche neuen Anwendungsfälle strukturiert und schnell zu identifizieren.“ erklärt Hagen Radowski.

Autor: Werner Beutnagel

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