Infotainmentsystem von Skoda.

Die neue Anwendung warnt vor verkehrsrelevanten Gefahren und unbeabsichtigten Geisterfahrten. (Bild: Skoda)

Die neue Anwendung ergänzt die Navigationsfunktion des Infotainmentsystems und soll durch die Anzeige verkehrsrelevanter Hinweise die Sicherheit erhöhen, ohne dass die App dabei den Fahrer ablenkt. Sie läuft immer im Hintergrund. Auch die Eingabe eines gewünschten Fahrziels ist für den Empfang der Gefahrenwarnungen nicht erforderlich. „Die App liefert dem Fahrer permanent relevante Verkehrswarnungen – unabhängig davon, ob das Navigationssystem aktiv ist“, betont Michal Vondra, Skoda-Produktmanager für die Traffication Infotainment-App.

Nähert sich ein Fahrzeug einer Autobahnauffahrt oder -abfahrt, sendet das System automatisch die aktuelle GPS-Position anonymisiert in die Cloud. Im Cloud-Backend von Bosch wird nun die aktuelle Bewegung des Fahrzeugs mit der erlaubten Fahrtrichtung verglichen. Bei unzulässigen Abweichungen wird der Fahrer mit einem Warnhinweis im Display auf seine Falschfahrt aufmerksam gemacht. Die Warnung erfolgt innerhalb von wenigen Sekunden und damit in den allermeisten Fällen noch bevor der Fahrer auf die Autobahn auffährt.

Zudem planen Bosch und Skoda, die Warnung unverzüglich an alle entgegenkommenden vernetzten Verkehrsteilnehmer im Gefahrenbereich weiterzugeben. „Je mehr Fahrzeuge mit der Falschfahrerwarnung von Bosch vernetzt sind, desto engmaschiger ist das unsichtbare Sicherheitsnetz“, sagt Mathias Pillin, Präsident des Geschäftsbereichs Cross-Domain Computing Solutions bei Bosch. Mit Verlassen des Auf- oder Abfahrfahrbereichs von Autobahnen wird der Datenaustausch zwischen Fahrzeug und Cloud wieder unterbrochen. Neben dem Serienstart der Falschfahrerwarnung bei der tschechischen VW-Tochter führt der Zulieferer Gespräche mit weiteren Automobilherstellern.

Die cloudbasierte Falschfahrerwarnung von Bosch gibt es seit 2018 als Smartphone-App, sie wird nach Unternehmensangaben inzwischen von 25 App-Partnern in Europa eingesetzt. Damit steht die Lösung insgesamt 26 Millionen Nutzern zur Verfügung. Ein Software-Modul wird dafür in die Smartphone-Anwendungen von Radiosendern, Streaming-, Navigations- und Nachrichtenanbietern integriert. Die anonymisierten GPS-Daten werden in diesem Fall via Smartphone an die Cloud gesendet und im Backend von Bosch analysiert. Die Warnung erfolgt auf das Display sowie über einen akustischen Hinweis.

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