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Sprachassistenten wie etwa der Intelligent Personal Assistant (IPA) von BMW werden immer beliebter. (Bild: BMW)

Nahezu jeder Autofahrer geht davon aus, in den nächsten drei Jahren einen Sprachassistenten bei der Fahrt zu benutzen. In Deutschland würde die Hälfte der Fahrer diesen Service sogar permanent verwenden. Dies ergab eine Studie des Capgemini Research Institute. Das Beratungsunternehmen hat hierfür über 7000 Verbraucher weltweit sowie 300 Manager großer Automobilunternehmen befragt.

Rund die Hälfte der Befragten nutzt bereits für eine Vielzahl von Funktionen eine Sprachassistenz im Fahrzeug – etwa für das Abspielen von Musik sowie für die Navigation (77 Prozent), das Buchen von Wartungsterminen (46 Prozent) oder das Bestellen von Services wie Lebensmittellieferungen (45 Prozent). In Deutschland liegt der Anteil laut den Studienautoren zwar etwas unter dem globalen Durchschnitt, doch in den nächsten drei Jahren soll die Nutzung in allen Bereichen zunehmen.

„Die Studie macht deutlich, wie die Automobilindustrie Sprachassistenten als strategischen Vorteil nutzen sollte, um die Bindung zu ihren Kunden zu stärken und ihre Umsätze mit vernetzten Services zu steigern“, verdeutlicht Henrik Ljungström, Leiter Automotive bei Capgemini in Deutschland. Eine positive Nutzungserfahrung führt demnach dazu, dass die Befragten den Assistenten weiterempfehlen (73 Prozent), sich mehr auf ihn als auf die traditionelle Kundenberatung verlassen (65 Prozent) und weitere Dienste des Automobilherstellers abonnieren (58 Prozent).

Weltweit sind zudem mehr als ein Drittel der Verbraucher bereit, einen Aufschlag oder einen monatlichen Fixpreis für ein im Fahrzeug installiertes oder eingebettetes Sprachabonnement zu bezahlen. 48 Prozent ziehen dies zukünftig in Betracht. Besonders jüngere Fahrer haben diesbezüglich eine höhere Zahlungsbereitschaft.

Allerdings besteht laut den Capgemini-Analysten in vielen Bereichen Verbesserungsbedarf, um die Kundenerwartungen zu erfüllen. Denn nur 28 Prozent der Befragten beurteilen ihre bisherigen Erfahrungen mit Sprachassistenten als „großartig“. 59 Prozent erachten sie als zufriedenstellend, weisen aber auch auf die Notwendigkeit von Verbesserungen hin. So müsse etwa die Vernetzung bei Funktionen wie Temperaturregelung (63 Prozent), Feedback- und Beschwerdemöglichkeiten (61 Prozent), der Bestellung bestimmter Mobilitätsdienste und der Buchung von Serviceterminen (beide 60 Prozent) vorangetrieben werden.

Bedenken existieren bei den Befragten vornehmlich beim Thema Datenschutz und Datensicherheit. Rund die Hälfte würden den Systemen ihre persönlichen Daten nicht anvertrauen oder finden sie beim Sammeln der Daten zu aufdringlich. Die strategische Bedeutung von Sprachassistenten sei seitens der Automobilhersteller zwar erkannt worden, so die Studienautoren, doch die Kundenzufriedenheit mit den bestehenden Funktionen schätzten diese weitaus höher ein als die Nutzer der Technologie.

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