Traton

VW-Tochter Traton investiert mit seinen drei Marken Scania, MAN und Volkswagen Caminhões e Ônibus rund zwei Milliarden Euro in E-Antriebe, autonomes Fahren und Fahrzeugvernetzung. (Bild: Traton)

So soll rund eine Milliarde Euro bis Ende 2024 in digitale Lösungen rund um die eigenen Produkte fließen. Wie Traton-Chef Andreas Renschler auf dem eigenen Innovation Day in Schweden ankündigt, arbeiten die Marken MAN, Scania und Volkswagen Caminhões e Ônibus (VWCO) an einer gemeinsamen Plattform für das autonome Fahren. 

Um die Ambitionen zu verdeutlichen, wurde das Scania-Konzept AXL vorgestellt. Zudem soll ab Ende des Jahres ein elektrischer Scania-Bus autonom im Großraum Stockholm im Test Fahrgäste zwischen einem Wohngebiet und einer nahe gelegenen Metrostation befördern. In wenigen Monaten beginnt ein groß angelegte Praxistest von MAN mit dem Hamburger Hafen, bei dem Trucks abschnittsweise hochautomatisiert auf der Autobahn zum Hafengelände fahren.

Weitere Mittel sollen in die Vernetzung der eigenen Flotte fließen. Bis Ende 2025 sollen mehr als eine Million Fahrzeuge aus dem Hause Traton entsprechend ausgestattet sein. Über die Fahrzeugvernetzung erhofft sich der Nutzfahrzeughersteller auch neue Services und Geschäftsmodelle. 

„Wir wollen auf die digitale Überholspur und wandeln uns immer stärker von Hardware- zum Software- & Service-Anbieter“, sagt Renschler. Dies zeige sich auch daran, dass heute bereits fast 2000 Software-Ingenieure für die Marken arbeiten – knapp 30 Prozent aller beschäftigten Ingenieure der Traton Group. 

Weitere F&E-Mittel fließen in den kommenden Jahren in die Entwicklung elektrischer Antriebe. „Bis 2025 wollen wir in Summe mehr als eine Milliarde Euro für F&E in Elektromobilität aufwenden“, kündigt Renschler an. „Wenn die entsprechenden Voraussetzungen erfüllt sind, könnte in zehn bis 15 Jahren jeder dritte Lkw und Bus unserer Marken mit alternativen Antrieben fahren – die meisten davon voll elektrisch.“

Derzeit arbeite die Gruppe an einem gemeinsamen modularen elektrischen Antriebsstrang, der 2020 in den ersten elektrischen Serien-Stadtbussen von Scania und MAN zum Einsatz kommen soll. „Er kann je nach Marke und Anwendung individuell angepasst werden. So lässt sich mit einem Minimum an Bauteilen und Kosten ein Maximum an individuellen Lösungen generieren“, erklärt Traton-Entwicklungschef Christian Levin.

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