Technology

27. Nov. 2019 | 14:06 Uhr | von Claas Alexander Stroh

Für automatisches Notrufsystem eCall

VDA fordert 2G/3G-Netze bis 2035

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) appelliert an Mobilfunknetzbetreiber und politische Behörden, die bisherigen eCall-Übertragungsnetze beizubehalten. Trotz des Ausbaus von 5G müssten 2G- und 3G-Netze mindestens bis zum Jahr 2035 zur Aufrechterhaltung der Notruffunktion zur Verfügung stehen.

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Nach Einschätzung des VDA könnte sich die Abschaltung der 2G/3G-Mobilfunknetze negativ auf die eCall-Funktion in Fahrzeugen auswirken. (Bild: Bosch)

Zahlreiche große Mobilfunknetzbetreiber planen im Rahmen des Ausbaus der 5G-Technologie den Betrieb von 2G/3G-Netzen sukzessive abzuschalten, um entsprechende Frequenzen frei zu machen. Für Deutschland befürchtet der VDA eine Außerbetriebnahme der 2G/3G-Netze zwischen 2021 und 2025.

Die geplante Abschaltung hätte aus Verbandssicht zur Folge, dass eine Technologie, die erst im letzten Jahr verpflichtend eingeführt worden ist, in bestimmten europäischen Ländern sogar in Neufahrzeugen schon ab 2020 nicht mehr flächendeckend funktionieren würde. Auch sei ein Update der bestehenden Systeme in technischer Hinsicht nicht möglich. Zudem fehlten für die Entwicklung von neuen eCall-Systemen auf Basis von 4G oder 5G derzeit verbindliche technische Standards.

Nach Schätzungen der EU-Kommission kann die eCall-Funktion die Reaktionszeit der Rettungsdienste in ländlichen Gegenden um 50 Prozent und in städtischen Regionen um bis zu 40 Prozent verkürzen. Somit ist mit einer signifikanten Verringerung der Zahl der Todesopfer und schwerer Verletzungsfolgen zu rechnen.

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