Unternehmen setzen auf AI as a Service

Nur rund jedes siebte Unternehmen setzt in Sachen KI primär auf eigene Expertise, so eine Deloitte-Studie.

Es sei erfreulich, dass es bei der Anwendung von AI-Technologien in deutschen Unternehmen keine generellen Lücken gibt, sagt Milan Sallaba, Partner und Technology Sector Lead bei Deloitte. „Alle Varianten Künstlicher Intelligenz kommen zum Einsatz. Auffällig ist allerdings die starke Verbreitung von Process Robotics in Deutschland. 67 Prozent der befragten deutschen Unternehmen nutzen robotergesteuerte Prozessautomatisierung.“ In den internationalen Vergleichsmärkten USA, China, UK, Frankreich, Kanada und Australien setzen nur 49 Prozent entsprechende Technologien ein.

Weiter ist die internationale Konkurrenz hingegen beim Thema Strategie: Während in den Vergleichsmärkten 35 Prozent der Unternehmen über eine umfangreiche Agenda verfügen, sind es in Deutschland nur 26 Prozent. Groß sei zudem die Angst, basierend auf KI falsche Entscheidungen zu treffen: 46 Prozent der deutschen Unternehmen äußern entsprechende Bedenken. Besondere Unsicherheit herrsche insbesondere in Fragen der IT-Sicherheit.

Die größte Herausforderung bei der Implementierung von KI-Lösungen ist der Fachkräftemangel: 62 Prozent der Befragten beklagen fehlende KI-Kompetenzen, mehr als jedes fünfte Unternehmen spricht sogar von großen Schwächen in diesem Bereich. Der Mangel erstreckt sich jedoch nicht nur auf IT- und Tech-Experten – auch Change Manager werden laut Studie händeringend gesucht.

Als Mittel gegen den Fachkräftemangel erfreut sich „AI as a Service“ großer Beliebtheit. Nur rund 15 Prozent der befragten Unternehmen implementieren KI-Lösungen primär mit eigenen Kräften. Stattdessen setzen 65 Prozent der deutschen Studienteilnehmer auf fertige KI-Bausteine für die eigenen Produkte und Dienstleistungen. In den internationalen Vergleichsmärkten nutzen nur 49 Prozent diese Möglichkeit.

„Die Ergebnisse zeigen, dass der KI-Standort Deutschland eindeutig noch nicht abgehängt ist“, bilanziert Milan Sallaba. „Führende deutsche Unternehmen haben längst den Mehrwert von Künstlicher Intelligenz für die eigenen Produkte und Dienstleistungen, aber auch für interne Abläufe erkannt und sind die ersten Schritte erfolgreich gegangen.“ Jetzt gehe es darum, KI ganzheitlich zu denken und Strategielücken zu schließen.

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