Obwohl vielen Unternehmen die notwendigen Schritte zur digitalisierten Supply Chain bekannt sind, hapert es oftmals noch an der Umsetzung. Bild: DHL
Drei von vier Führungskräften der größten weltweit agierenden Industrie- und Handelsunternehmen Europas und Nordamerikas erachten die Digitalisierung der Supply Chain als wichtig, jeder Zweite bewertet die Thematik sogar als sehr wichtig. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Digitale Transformation der Supply Chain – Stand heute und in fünf Jahren“ von Capgemini Consulting und GT Nexus. Den Ergebnissen entsprechend haben bereits 70 Prozent der Unternehmen zumindest formell mit der Digitalisierung der Lieferketten begonnen, mit den hierbei erreichten Fortschritten sind jedoch 30 Prozent der Befragten derzeit unzufrieden.
Als Schlüsseltechnologien auf dem Weg zur digitalen Lieferkette gilt für viele Unternehmen Plattformen oder Lösungen zur Supply Chain Visibility (94 Prozent), Big Data- (90 Prozent) oder Simulations-Tools (81 Prozent) sowie die Cloud (80 Prozent). Trotz dieser Erkenntnisse nutzen jedoch 48 Prozent der Befragten zur Kommunikation mit Partnern in erster Linie traditionelle Kanäle, etwa Telefon, Fax oder E-Mail. Besonders hinsichtlich der Cloudadaption bestehe in Deutschland allerdings Handlungsbedarf, so die Studienautoren: „Zwar halten 76 Prozent der Befragten die Cloud für eine wichtige Schlüsseltechnologie der digitalen Supply-Chain-Transformation, bei den Investitionen wird jedoch noch gezögert. Gerade einmal 36 Prozent haben bereits mit den Investitionen in Cloud-Technologie begonnen. In Nordamerika investieren bereits 61 Prozent der Befragten in die Cloud“, erklärt Boris Felgendreher, Marketing Director EMEA bei GT Nexus. „Wir müssen aufpassen, dass wir vor lauter Zögern nicht den Anschluss zum internationalen Wettbewerb verpassen.“
Für die Zukunft erhoffen sich die Unternehmer derweil große Sprünge: Während derzeit nur 15 Prozent der Befragten der Meinung sind, dass für das eigene Unternehmen die Mehrheit der Daten entlang der erweiterten Lieferkette zugänglich sind, rechnen 54 Prozent damit, dass dies in fünf Jahren der Fall sein werde. Dass die Mehrheit der Supply Chain-Daten für die Entscheidungsfindung analysiert wird, glauben derzeit 23 Prozent der Studienteilnehmer, in fünf Jahren rechnen 68 Prozent mit entsprechenden Lösungen. Mehr als 90 Prozent der Befragten geben zudem davon aus, dass in fünf Jahren mehr Prozesse an der Schnittstelle zu Lieferanten automatisiert sein werden und mehr Echtzeit-Updates entlang der gesamten Lieferkette vorliegen werden.
„Die Transformation der Lieferkette ist ein gewaltiges Unterfangen. Sie erfordert Führungsfähigkeit und Visionen in den Führungsetagen, sowie einen ganzheitlichen Ansatz zur Transformation von Automatisierung, Konnektivität, Datenaustausch und Zusammenarbeit entlang der gesamten Lieferkette“, fasst Kurt Cavano, CEO bei GT Nexus zusammen. „Die Studie zeigt, dass Hersteller wie Einzelhändler genau wissen, wohin der Weg geht und welche digitalen Technologien sie benötigen, um dies in den nächsten fünf Jahren auch zu erreichen.“ Angesichts der oftmals veralteten Kommunikationstechnologien zur Kooperation und Abwicklung von Geschäftsprozessen stehen Anbieter jedoch unter starkem Zugzwang.
Quelle Infografik: GT Nexus