VW-Autohaus

Autohäuser und Werkstätten dürften die Auswirkungen durch E-Mobilität und Shared Services deutlich zu spüren bekommen. (Bild: Volkswagen)

Demnach droht im Ersatzteil-, Service- und Reparaturgeschäft in 15 Jahren ein Umsatzrückgang von 55 Prozent. Auch der Gewinn werde sich entsprechend halbieren, so die Prognose. Der Grund ist vor allem in alternativen Antrieben zu finden: E-Autos sind wesentlich weniger wartungs- und reparaturintensiv.

Die Autoren schätzen, dass vor allem die Autobauer selbst die Folgen zu spüren bekommen. Wenn der Anteil der E-Autos am Neuwagenverkauf bei etwa 40 Prozent im Jahr 2035 liegt, dürfte das Service-Geschäft der OEMs auf dem deutschen Markt von derzeit 300 Millionen Euro im Jahr auf rund 48 Millionen sinken. Auch das Ersatzteilgeschäft werde von 205 auf 84 Millionen Euro zurückgehen, so die Experten. 

„Die Automobilhersteller müssen sich jetzt darauf einstellen und ihren Vertrieb sowie das Werkstattgeschäft auf die neue Mobilität ausrichten. Sonst geht ihnen ein erheblicher Teil des Geschäfts verloren“, sagt Thomas Schiller, Partner und Leiter Automobilindustrie bei Deloitte.

Auch für den Autohandel sehen die Deloitte-Analysten tiefgreifende Veränderungen. Wenn sich unabhängige Mobilitätsdienstleister zwischen die Automobilhersteller und ihre Kunden drängen, sinken die Gewinne aus dem Verkauf von Fahrzeugen bis 2035 um 53 Prozent, so die Studienautoren. Auch das Privat- und Firmenkundengeschäft könnte durch Online-Vermittler ins Wanken geraten. 

Autoexperte Schiller sieht allerdings einen Ausweg für die Autohersteller: Mehr direkten Kundenkontakt unter Umgehung des klassischen Handels. „Trotz des Umsatzrückgangs von 16 Prozent bleibt der Fahrzeugverkauf ein attraktives Geschäft, wenn die Autohersteller ihr Vertriebsnetz radikal umbauen“, sagt Schiller. So empfiehlt Deloitte, Neuwagen in attraktiven Innenstadtlagen zu präsentieren und am Stadtrand Testfahrt- und Service-Zentren aufzubauen.

„Unsere Studie zeigt, dass die Automobilhersteller in den nächsten 15 Jahren durch herausfordernde Zeiten gehen“, lautet Thomas Schillers Fazit. „Ohne tiefgreifenden Wandel werden sie es kaum schaffen, 2035 noch profitabel zu sein.“

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