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ZF investiert massiv in China. Das Ziel: Ein Lokalisierungsgrad von 100 Prozent. (Bild: ZF)

„Unsere Strategie für den Automarkt China heißt ‚local for local‘“, erklärt ZF-Vorstandsmitglied Holger Klein, verantwortlich unter anderem für die Region Asien-Pazifik mit ihrem Kernmarkt China. „Nahezu alle unserer Kunden werden ihr Geschäft in China in den kommenden Jahren ausweiten. Dabei unterstützen wir sie, indem wir unser gesamtes Kompetenzportfolio vor Ort anbieten – von Entwicklungsleistungen bis zur lokalen Just-in-Sequence-Belieferung“, sagt Klein und kündigt an: „Unseren Lokalisierungsgrad werden wir in den kommenden Jahren auf 100 Prozent erhöhen. Wir werden künftig mit unseren Innovationen und Hightech-Produkten noch stärker präsent sein.“

Dafür investiere ZF massiv in den Ausbau seiner Produktionskapazitäten sowie in Vor-Ort-Entwicklung in China. Die damit verbundene konkrete Summe will ZF auf Anfrage nicht benennen, sie bewege sich aber einem ZF-Sprecher zufolge „im Bereich mehrerer Hundert Millionen Euro.“

Erster Programmpunkt in diesem Strategieplan ist der Serienanlauf des 8-Gang-Automatgetriebes 8HP im ZF-Getriebewerk in Shanghai, wo schon seit 2004 Automatikgetriebe mit fünf und später mit sechs Gangstufen produziert werden.

Der Konzern will ab sofort auch Kunden vor Ort mit seinem Flaggschiff-Produkt für Pkw-Standard-Antriebe versorgen. Eine Variante für Plug-in-Hybrid-Antriebe lässt sich mit dem 8HP ebenfalls realisieren. Und auch rein elektrische Antriebe will ZF in absehbarer Zeit in China produzieren; die entsprechende Fertigung wird aktuell aufgebaut.

Ein Joint Venture mit dem Nutzfahrzeughersteller Foton nimmt den Plänen zufolge in wenigen Wochen unter anderem die Produktion des automatischen und hybridfähigen Nutzfahrzeuggetriebes TraXon auf. Dazu entsteht ein gemeinsames Produktionswerk südlich von Shanghai.

Das anhaltend starke Wachstum (2018 erwirtschaftete ZF in China einen Umsatz von mehr als 6 Milliarden Euro) führt auch zum Ausbau der Entwicklungskapazität in China: ZF wird dazu vor Ort 1.000 zusätzliche Ingenieure einstellen. Schon heute sind die beiden Entwicklungszentren im Großraum Shanghai fest in das weltweite Forschungs- und Entwicklungsnetzwerk des Konzerns eingebunden.

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