Nach der angekündigten Streichung von bundesweit 950 Stellen beim Autoradio-Hersteller Harman Becker haben die Verhandlungen über einen Abbau begonnen. Welche der insgesamt 3800 Arbeitsplätze in Deutschland gestrichen werden, soll nach Informationen der IG Metall vom Freitag in einer Woche bekanntgegeben werden. Eine Unternehmenssprecherin sagte in Karlsbad (Kreis Karlsruhe): «Wir wollen den Abbau so sozialverträglich wie möglich gestalten.» Harman Becker hat bundesweit zehn Standorte, allein am Firmensitz in Karlsbad arbeiten 1500 Beschäftigte.

Das Unternehmen hatte am Vortag den geplanten Abbau mit einem massiven Umsatzeinbruch begründet. 550 Stellen sollen bis Ende Juni dieses Jahres abgebaut werden, weitere 400 im Jahr 2010. Betroffen seien alle Unternehmensbereiche. Auch Verlagerungen an bereits bestehende Standorte im Ausland – etwa in Ungarn oder China – seien denkbar.

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2008/09 (Juli 2008 – Juni 2009) musste das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Umsatzeinbruch «im dreistelligen Millionenbereich» hinnehmen. Nach einem positiven Betriebsergebnis im ersten Quartal habe das Unternehmen im zweiten Quartal einen operativen Verlust von 23 Millionen US-Dollar verzeichnet.

Becker war 1995 vom US-Konzern Harman International übernommen worden. Unter dem Namen Harman Becker ist die Autosparte des US- Unternehmens gebündelt mit einem Jahresumsatz von 2,9 Milliarden US- Dollar. Die weltweit 8000 Beschäftigten dieser Sparte stellen Radio- und Kommunikationssysteme für Autos her.(dpa)

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