Die Top 25 IT-Dienstleister in Deutschland

T-Systems konnte weniger Umsatz erwirtschaften als im Vorjahr, bleibt aber unverändert auf der Spitzenposition im Ranking. (Bild: Andreas Croonenbroeck)

Software, Konnektivität, Big Data – mit diesem Dreiklang geht die Automobilindustrie den Weg des modernen Fahrzeugs. Doch diese Mammutaufgabe können die Automobilisten und Zulieferer nicht allein meistern, sondern setzen zusätzlich auf Expertise aus dem Hause der IT-Dienstleister. Und das wirkt sich auch auf die Bücher der 25 größten Akteure im Automotive-Segment aus, die automotiveIT in diesem Jahr wieder exklusiv erhoben hat.

An der Spitze steht wie die Vorjahre auch T-Systems. Der Branchenprimus aus Frankfurt am Main führt die Tabelle mit 571 Millionen Euro an, hat im Vergleich zu den Vorjahren aber Umsatz einbüßen müssen. Dies hängt mit der internen Transformation beim IT-Riesen zusammen, im Zuge derer bestimmte Geschäftseinheiten wieder an den Mutterkonzern Telekom gewandert sind.

Die fünf umsatzstärksten IT-Dienstleister in Deutschland:

Im Jahr 2021 konnten die fünf größten IT-Dienstleister der Autoindustrie über 2,6 Milliarden Euro Umsatz erzielen.

 

Platz 1: T-Systems (571 Millionen Euro)

Platz 2: IBM (550 Millionen Euro)

Platz 3: Capgemini (510 Millionen Euro)

Platz 4: Infosys (500 Millionen Euro)

Platz 5: MHP (489 Millionen Euro)

Accenture stärkt sich mit Engineering-Zukauf

Auf den weiteren Podestplätzen folgen IBM und Capgemini. Im oberen Mittelfeld finden sich Infosys, MHP und Computacenter wieder. Dabei konnten insbesondere Infosys und Computacenter einen gewaltigen Sprung nach vorne machen: Der indische IT-Akteur, der in der Vergangenheit vor allem durch Kooperationen mit Mercedes-Benz von sich reden machte, verbessert sich von Rang acht auf Rang vier. Computacenter schiebt sich mit einem Umsatz in Höhe von 425 Millionen Euro vom neunten auf den sechsten Platz.

Im Mittelfeld sortieren sich NTT, DXC und Accenture ein. Accenture, der weltweit größten Dienstleister im Bereich der Unternehmens- und Strategieberatung, hat insbesondere mit der Übernahme des Engineering-Unternehmens Umlaut an Schlagkraft in der Automobilindustrie dazugewonnen und rechnet für das laufende Geschäftsjahr mit zehn Prozent Wachstum.

Software ist Kernthema der Autobranche

Positive Prognosen vermelden nahezu alle IT-Dienstleister. Für PwC-Experte Matthias Elsässer keine große Überraschung: Software und "eigene" Betriebssysteme seien für Automarken essenziell und würden einen kompetitiven Vorsprung schaffen. Daneben wären massive Invests in Plattformen nötig, um eine nahtlose Kundenerfahrung – vom ersten Klick, über den Navigator bis hin zum Testdrive und Verkauf – zu gewährleisten. „Das Orchestrieren dieser Dinge ist neben Innovation und Qualität des Produkts eine tragende dritte Säule geworden.“

Dass der Erfolg künftig auf mehreren Bausteinen fußt, bestätigen die 25 größten IT-Dienstleister auch in der automotiveIT-Umfrage nach den wichtigsten Zukunftsfeldern. 38 Prozent beantworten die Frage mit Big Data, jeweils ein Drittel sieht die Themen künstliche Intelligenz sowie Cybersecurity ganz oben im Lastenheft.

Insbesondere das Thema Sicherheit treibt auch Matthias Elsässer um: „Mit dem immer mehr vernetzten Autos und deren Integration in eine Mobilitätsinfrastruktur muss das Thema Cybersecurity einen noch größeren Stellenwert bekommen.“ Ein Thema, das sicherlich auch die Newcomer im Ranking adressieren: Cognizant, MSG und Lufthansa. Gemeinsam zahlen sie auch auf das starke Ergebnis für dieses Jahr ein. Für das kommende Jahr rechnen die IT-Player mit einer ähnlich stabilen Auftragslage beziehungsweise noch steigenden Umsätzen.

Inhouse-Kompetenz gerät an ihre Grenzen

Selbst die volatilen Zeiten mit Coronapandemie, Halbleitermangel und dem Krieg in der Ukraine, die sich massiv auf die Akteure aus der Automobilindustrie auswirken, belasten die Prognosen der IT-Dienstleister für das Jahr 2022 nicht. Auch PwC-Experte Elsässer sieht keine dunklen Wolken über den IT-Größen aufziehen: „Ich gehe davon aus, dass keine ganzen Projekte gestrichen, sondern über einen zentral gesteuerten IT-Einkauf weiter attraktive Raten für die Autobauer erzielt werden.“

Dennoch können die OEMs nicht alle Themen allein stemmen, das zeigt sich in den Bereichen Software und Connectivity, wo Kooperationen zwischen Auto-, Tech- und IT-Branche an der Tagesordnung sind. Obwohl es bereits Bestrebungen gibt, immer mehr Kompetenzen inhouse zu entwickeln, wird dies nicht in allen Bereichen möglich sein. Das unterstreicht auch Elsässer: „Es geht darum, wichtige Kompetenzen im Haus zu haben. Aber die Entwicklung und der Rollout von großen IT-Transformationen benötigen meist kurzfristig Unterstützung, die man extern abfedern kann und muss.“

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