Die Automobilbranche befindet sich in einer Phase signifikanter digitaler Transformation und die Rolle der IT-Dienstleister ist dabei von wachsender Bedeutung. Im Jahr 2023 haben sich die Top 25 IT-Dienstleister erneut durch Anpassungsfähigkeit und Innovation in einem hart umkämpften Markt hervorgetan. Der deutsche IT-Dienstleistungsmarkt ist dabei ein wesentlicher Bestandteil der Wirtschaft und bietet eine Vielzahl an spezialisierten Dienstleistungen, die Unternehmen dabei unterstützen, ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und sich technologisch weiterzuentwickeln. Durch innovative IT-Lösungen tragen IT-Diensleister dazu bei, die Produktion effizienter zu gestalten, die Digitalisierung voranzutreiben und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Ein Schlüsselbereich, der besondere Aufmerksamkeit erfordert, ist die Entwicklung und Implementierung von künstlicher Intelligenz. KI trägt zunehmend zur Optimierung von Prozessen und zur Erschließung neuer Geschäftsfelder bei, und besonders IT-Unternehmen arbeiten aktiv an dieser Front.
Die fünf umsatzstärksten IT-Dienstleister in Deutschland:
Im Jahr 2023 konnten die fünf größten IT-Dienstleister der Autoindustrie über 4,1 Milliarden Euro Umsatz erzielen.
Platz 1: Accenture (1.004 Millionen Euro)
Platz 2: Infosys (884 Millionen Euro)
Platz 3: IBM (800 Millionen Euro)
Platz 4: Capgemini (735 Millionen Euro)
Platz 5: Computacenter (724 Millionen Euro)
Diese Einleitung wurde ihnen präsentiert und geschrieben von ChatGPT. Ja, auch im Journalismus spielt KI seit der Einführung des Programms von OpenAI, das beliebig lange Texte automatisch generiert, eine Rolle. „Um das volle Potenzial von KI-IT-Services zu entfalten, müssen OEMs den strategischen Rahmen setzen", sagt Uwe Strauß, Analyst bei Deloitte. Dazu gehörten die Verfügbarkeit und Standardisierung interner Daten, die Vernetzung der Systemlandschaft und die Schaffung rechtlicher Rahmenbedingungen.
Auch für die 25 umsatzstärksten IT-Dienstleister Deutschlands ist KI das große Zukunftsthema. Bereits 2023 schrieben drei Viertel der Befragten ihr den höchsten Stellenwert zu. Ein Jahr später hat sich daran wenig geändert. Von den Top-Ten-Firmen ordneten sieben dem Thema KI den höchsten Stellenwert zu. Zunächst geht es hier jedoch um die nackten Zahlen. Und die haben sich im Vergleich zum Vorjahr mal wieder erhöht. Die disruptiven Veränderungen in den Platzierungen blieben allerdings aus.
Fokus auf dem Software-Defined Vehicle
Mit vier Stimmen landete das Software-Defined Vehicle weit abgeschlagen auf Platz zwei in unserer Abfrage der Trendthemen. Analyst Strauß sieht es anders: „Das größte Zukunftsthema in der Automobilindustrie ist zweifellos das Software-Defined Vehicle mit voller Vernetzung in Kombination mit autonomem Fahren." Durch die enge Integration von Fahrzeugen mit dem Internet der Dinge und fortschrittlicher Kommunikationstechnologien sei eine Revolution in der Mobilität möglich. „Wir beobachten aktuell den Trend, dass viele deutsche OEMs die Produkt- & Services Portfolios wieder neu bewerten und in den globalen Kontext setzen", so Strauß. Im globalen Wettbewerb bestehe weiterhin die Gefahr, dass sich ab einem Zeitpunkt die Nutzerverhalten radikal ändern und ähnliche Szenarien wie in der Kamera- und Mobiltelefon-Industrie eintreten.
Accenture und Infosys bleiben die größten IT-Dienstleister
Accenture steht erneut an der Spitze der Liste mit einem Umsatz von rund einer Milliarde Euro im Jahr 2023. Das Unternehmen verzeichnete in den letzten Jahren ein stetiges Wachstum, mit Umsätzen von 930 Millionen Euro im Jahr 2022 und 494 Millionen Euro im Jahr 2019. Wie schon 2023 folgt Infosys dicht dahinter mit einem Umsatz von 884 Millionen Euro im Jahr 2023. Auch Infosys konnte in den letzten Jahren ein kontinuierliches Wachstum verzeichnen, von 294 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 723 Millionen Euro im Jahr 2022.
T-Systems fällt aus den Top 5
IBM ist ein langjähriger Gigant im IT-Bereich und so verzeichnete das Unternehmen einen Umsatz von 800 Millionen Euro im Jahr 2023. Auch hier zeigt die Umsatzentwicklung eine stabile Leistung. Capgemini erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 735 Millionen Euro. Das Unternehmen hat sich von 265 Millionen Euro im Jahr 2019 auf 640 Millionen Euro im Jahr 2022 gesteigert. Neu in den Top-Five ist Computacenter. Mit einem Deutschland-Umsatz von 724 Millionen Euro im Jahr 2023 zieht das Unternehmen am langjährigen Serienchampion T-Systems vorbei.
IT- und Engineering-Dienstleistungen verschwimmen
Bereits im letzten Jahr fiel auf, dass einige Firmen ihre IT- und Engineering-Umsätze nicht klar trennen wollen oder können. Deshalb fragten wir dieses Jahr bewusst nach den Umsätzen im Bereich IT und Engineering. Auch 2024 gestaltete sich dies schwierig. Dennoch sollen die Firmen, die maximale Transparenz gewährleisten, hier erwähnt werden. So führt Bertrandt die Engineering-Rangliste mit 630 Millionen Euro Umsatz in 2023 an. Edag folgt auf dem Silberrang mit 455 Millionen Euro. Danach gibt es einen deutlichen Abfall. Für HCL reicht es mit 155 Millionen Euro somit für den dritten Rang.
Die Engineering-Umsätze der IT-Dienstleister
Platz | Firma |
Umsatz 2023 |
1 | Bertrandt | 630 Millionen € |
2 | EDAG | 455 Millionen € |
3 | HCLTech Germany | 155 Millionen € |
4 | Infosys | 130 Millionen € |
5 | MHP | 120 Millionen € |
6 | Expleo | 41 Millionen € |
7 | MVI | 32 Millionen € |
8 | Eviden | 30 Millionen € |
9 | Cognizant | 25 Millionen € |
10 | Adesso | 9 Millionen € |
11 | msg-systems | 3 Millionen € |
Sourcing-Strategie wird hinterfragt
Übergreifend habe sich Outsourcing in der Automobilindustrie weiter verstärkt und diversifiziert, ordnet Uwe Strauß ein. Neben den klassischen Bereichen wie Datensicherheit, KI-Entwicklung und Cloud-Diensten, sieht Strauß einen starken Anstieg des Outsourcings im Bereich Advanced Driver Assistance Systems (ADAS) und Cloud-gestützte Mobilitätslösungen. Zusätzlich beobachte man den Trend des De-Coupling der Weltwirtschaft. Hierbei werde verstärkt darauf geachtet, dass in den Regionen eine volle Abdeckung der Wertschöpfungskette mit einem Partnerschaftsökosystem abgebildet werden kann.