
Flächendeckende Verkehrsinformationen in Echtzeit: ,,ViaMichelin“ zeigt den Autofahrern auf seinem Portal und als iPhone-App die aktuelle Verkehrslage auf französischen Straßen. Durch neueste Datenverarbeitungs-Technologien von PTV in Karlsruhe entstehen fast lückenlose Informationen über das Verkehrsgeschehen.
Das Navigationsgerät meldet einen Stau vor der Mautstation? Hier liegt vermutlich ein Irrtum vor, denn in Wirklichkeit wird gebremst und eine kurze Strecke im Schritttempo zurückgelegt, bevor es dann im ,,normalen“ Tempo weitergeht. Das Ganze hat also nichts mit einem echten Stau zu tun. Das Portal von ViaMichelin erkennt solche Fehrleinschätzungen, weil die Detektordaten von Autobahnen und Bundesstraßen um Floating Car Data (FCD) aus dem fließenden Verkehr ergänzt werden.
Die Software von PTV wertet die Daten aus und berechnet die mittlere Geschwindigkeit. Dabei wird die Plausibilität und Wertigkeit der Daten geprüft, damit nicht die besagten Informationen vor Mautstationen sowie an Kreisverkehren oder aus einem parkenden Taxi die Ergebnisse verfälschen. So werden die Effekte zeitweiliger Manöver von echten Verkehrseinflüssen abgegrenzt. Das Ergebnis sind realistische Geschwindigkeiten und Reisezeiten.
Die Daten sind hochaktuell. Sie werden alle drei Minuten ausgewertet. Das ist Echtzeit. Weit über 100 000 Fahrzeuge an einem Wochentag senden derzeit aktiv ihre Daten. Je mehr Fahrzeuge als mobile Sensoren fungieren, umso genauer lässt sich die Verkehrslage darstellen. Das Besondere an dem System für ViaMichelin ist auch seine hohe Kapazität: Es kann Zehntausende an Positionsmeldungen pro Minute verarbeiten.
Die Informationen werden auf dem Internetportal dargestellt und zur Generierung für den Rundfunk sowie von Navigationsgeräten für die dynamische Routensuche genutzt. Denkbar wäre, die Daten künftig auch für kooperative Systeme zu verwenden, also für Systeme, bei denen Fahrzeuge, Infrastruktur und Verkehrszentrale miteinander kommunizieren. Damit könnten Straßenbetreiben ihre Wechselwegweiser anpassen, und die Fahrer würden endlich erleben, dass sich die Informationen auf den Schilderbrücken mit denen ihres Navigationsgerätes decken.
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