Wilko Andreas Stark , Leiter Daimler Strategie und Produktstrategie und -planung Mercedes-Benz Cars, über die verschiedenen Ebenen der digitalen Transformation, neue Geschäftsmodelle und organisatorische Herausforderungen. Ein offenes Gespräch.
Die digitale Transformation hat für uns absolute Priorität. Allerdings ist das Thema sehr vielschichtig. Die derzeitige Entwicklung gliedert sich in mehrere Teile: Es gibt die Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette, was sich unter dem Schlagwort Industrie 4.0 subsumieren lässt. Diesbezüglich muss es uns künftig gelingen, eine digitale Vernetzung der zentralen Schnittstellen zwischen Entwicklung, Einkauf und Produktion zu erreichen, damit der Konzern weiterhin flexibel agieren kann – bis hin zur Losgröße eins. Eine weitere Ebene ist die intelligente Vernetzung zwischen dem Auto und der Lebenswelt der Kunden. Dafür haben wir unter anderem den Bereich Mercedes Me geschaffen.
Können Sie uns das noch näher erläutern? An welchen Stellen genau setzen Sie an? Welche Ziele hat sich Daimler gesteckt?
Mit Mercedes Me stellen wir uns den Anforderungen der modernen Mobilität. Eine der fünf Säulen dieser Lösung ist beispielsweise Connect Me mit reinen Basisdiensten wie dem automatischen Notruf bis hin zu den Remote-Diensten, zu denen unter anderem Stand heute die Programmierung der Standheizung gehört oder die Fernentriegelung der Türen. Darüber hinaus werden wir nach USA und China nun auch in Europa zeitnah einen umfassenden Concierge-Dienst ins Portfolio aufnehmen, um Ihnen ein Beispiel für mögliche Erweiterungen zu nennen. Zudem verbinden wir Mercedes Me mit unseren Händlern, so dass der Kunde online Termine vereinbaren kann oder sich das Fahrzeug automatisch meldet, wenn ein Service ansteht.
Für eine Plattformtechnologie ist das jetzt noch nicht wirklich revolutionär. Zudem ist Mercedes Me derzeit innerhalb des Online-Auftritts der Marke nur ein kleiner Menüpunkt. Das reicht ja nicht aus, um digital auf der Höhe der Zeit zu sein …
Wir befinden uns erst am Anfang der Entwicklung. Wir haben uns noch viel vorgenommen. Wir haben mit Mercedes Me ein digitales Ökosystem geschaffen, in dem unsere Kunden künftig das ganze Spektrum individualisierter Dienstleistungen abrufen und erleben können. Und das ist wichtig.
Wenn es um digitale Plattformen geht, treten Sie aber unwillkürlich in Konkurrenz zu mächtigen Gegenspielern. Sind Sie trotz des eigenen Ökosystems nicht am Ende dennoch gezwungen, mit den Hightech-Playern aus der digitalen Welt zu kooperieren?
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Das Interview führte: Hilmar Dunker
Bild: Claus Dick