Daimler hat seine Beteiligung von vier Prozent am US-amerikanischen Elektro-OEM Tesla abgegeben. Das bestätigte der deutsche Autobauer in einer Mitteilung. Aus dem Verkauf der Anteile ergibt sich für Daimler ein Mittelzufluss von umgerechnet rund 610 Millionen Euro. Das Geld soll ins operative Geschäft fließen. „Wir sind mit der Entwicklung unserer Beteiligung an Tesla außerordentlich zufrieden. Für unsere Partnerschaft und Zusammenarbeit ist eine Finanzbeteiligung an Tesla aber nicht notwendig. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, unsere Anteile abzugeben. So hat Tesla auch die Möglichkeit, sich einer breiteren Investorenbasis zu öffnen“, so Daimler-Finanzvorstand Bodo Uebber.
Gemeinsame Fahrzeugprojekte seien von diesem Ausstieg jedoch nicht betroffen und würden weitergeführt, betont der Stuttgarter Autohersteller. So wird Daimler etwa weiterhin den Antriebsstrang für die Mercedes-Benz B-Klasse Electric Drive von Tesla beziehen. „Wir verfolgen unsere Strategie für emissionsfreies Fahren konsequent. Ein Baustein sind elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Wir haben mit Tesla einen starken Partner an der Seite und gemeinsam im Sommer die B-Klasse Electric Drive erfolgreich in den USA eingeführt. Im November wird die B-Klasse mit Elektroantrieb auch in Europa auf den Markt kommen“, sagt Daimler-Chef Dieter Zetsche.
Im Mai 2009 hatte Daimler ursprünglich 9,1 Prozent an Tesla übernommen. 40% dieser Beteiligung wurden im Juli 2009 an Aabar Investments PJSC im Rahmen eines gemeinsamen strategischen Projekts veräußert. Seit Ende Juni 2010 ist Tesla an der Börse notiert. Aufgrund von Kapitalerhöhungen bei Tesla hat sich die Beteiligungshöhe von Daimler an dem Unternehmen auf zuletzt rund 4 Prozent reduziert. „Wir haben Tesla über viele Jahre als Startup-Unternehmen unterstützt und viel von Tesla gelernt. Gleichzeitig konnte Tesla von unserem automobilen Know-how profitieren“, fasst Thomas Weber, Vorstand der Daimler AG für Konzernforschung & Mercedes-Benz Cars Entwicklung, die Partnerschaft zusammen.