MHP hat mit "Nordstern" einen auf fünf Jahre angelegten Digitalisierungsansatz entwickelt, der darauf fokussiert, inkrementell Wert zu schaffen, damit Unternehmen der Automobilindustrie schnell profitieren können.

MHP hat mit "Nordstern" einen auf fünf Jahre angelegten Digitalisierungsansatz entwickelt, der darauf fokussiert, inkrementell Wert zu schaffen, damit Unternehmen der Automobilindustrie schnell profitieren können. (Bild: MHP)

Dieser Tage ist die Sorge um den Wirtschaftsstandort Deutschland groß: Rezession, Stagnation, Nullwachstum. Als Digitalisierungsexperte und Berater sind Sie im Gespräch mit den großen Unternehmen der deutschen Industrie. Wie schätzen Sie die Lage ein?

Die Digitalisierung ist die größte Chance für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Wir sehen bei der Arbeit mit unseren Kunden, mit welchem Engagement sie an ihre Arbeit und die digitale Transformation gehen. Je schneller und besser wir in Deutschland diese Digitalisierung realisieren können, umso wettbewerbsfähiger sind wir. Den meisten Unternehmen fehlt nur die Ausrichtung.

Wenn ein Unternehmen auf Sie bzw. MHP zukommt und die Produktion digitalisieren möchte: Wie setzt MHP an?

MHP hat einen Digitalisierungsansatz entwickelt, den wir “Nordstern” nennen. Der Prozess ist ungefähr auf fünf Jahre ausgelegt. Es geht dabei weniger darum, wie eine konkrete Architektur aussehen müsste, sondern eher um Prinzipien, nach denen eine Produktion der Zukunft gestaltet werden sollte. Dadurch lässt dieser Ansatz viel Gestaltungsspielraum zu. Und – ganz wichtig: MHP schaut, welche Ansätze inkrementell Wert schaffen. Damit Unternehmen schnell profitieren, setzen wir gewinnbringende und sinnvolle Maßnahmen direkt um.

Über den Interviewpartner

Dr. Walter Heibey

Dr. Walter Heibey ist Partner bei der Management- und IT-Beratung MHP aus Ludwigsburg, einem Tochterunternehmen der Porsche AG. Nach Stationen bei SAP, Dell und MHP war er als Head of Technology Innovation bei Sanofi tätig, bis er 2021 als Partner für den Bereich Manufacturing wieder zu MHP wechselte. Er unterstützt gemeinsam mit seinem Team Automotive- und Manufacturing-Unternehmen dabei, ihre Produktion ganzheitlich zu digitalisieren.


In seinem Vortrag auf dem automotiveIT Kongress erklärt Dr. Walter Heibey, wie Unternehmen mit innovativen Ansätzen zur Produktionsoptimierung die Fabrik von Morgen schaffen.

Welche Prinzipien sind das?

Der Nordstern besteht aus vier Prinzipien. Zum einen wäre da die Skalierbarkeit der Produktion. Wir haben sehr häufig das Problem, dass Lösungen in der Produktion nur bedingt skalierbar sind. Oft wurde das Problem nur an einer Linie oder an einer Maschine gelöst und nicht über alle Werke ausgerollt. Deshalb legen wir einen Fokus auf die Skalierbarkeit.
Punkt Nummer zwei, der Fachkräftemangel: Es sind immer noch Menschen, die die Prozesse führen und gestalten. Angesichts des Fachkräftemangels will MHP sicherstellen, dass das Wissen der Mitarbeitenden nicht verloren geht, auch wenn sie z. B. in Rente gehen. Dazu hat MHP den modellbasierten Ansatz eingeführt. Hier halten wir das Wissen genau fest, sodass nachvollzogen werden kann, wie der Prozess ablaufen soll. So kann das Wissen kopiert und die Produktion skaliert werden.

Der dritte Aspekt ist die Echtzeit. Die Produktion der Zukunft sollte ereignisbasiert sein: Produktionen müssen in Echtzeit auf Ereignisse wie einen Maschinenstillstand reagieren. Anstatt dass die ganze Halle aufgrund einer Maschine stillsteht, soll sich das System automatisch an diesen Maschinenstillstand anpassen können.

Das letzte Prinzip im Nordstern sind die autonomen Akteure. Hinter dem Begriff steckt zum Beispiel die Art und Weise, wie Maschinenbauer integriert werden. Heute gibt es keine klare Trennungslinie zwischen dem Wissen des fertigenden Unternehmens und dem Wissen des Maschinenbauers. In Zukunft wird ein Maschinenhersteller Fähigkeiten für einen Prozess zur Verfügung stellen und diese in den Gesamtprozess integrieren. Dieser Cut zwischen Unternehmen und dem Zulieferer muss über Schnittstellen klarer definiert sein als er es im Augenblick ist.

Welchen Anteil kann die Digitalisierung an den volatilen und sich ständig ändernden Marktbedingungen leisten?

Der Ansatz von MHP ist es, den Produktionsprozess in einzelne Teilhaber aufzusplitten. So besteht eine Produktion zum Beispiel aus dem Zusammenspiel von Maschinen, fahrerlosen Transportfahrzeugen, die die Materialversorgung zwischen den Maschinen übernehmen und einer Fachkraft. Sie alle haben eine gewisse Aufgabe im Gesamtprozess und werden als autonome Akteure betrachtet. Anstatt die Prozesse starr zu durchlaufen, können sie über diese entkoppelten Akteure flexibel auseinandergenommen und wieder neu zusammengefügt werden. Auf diese Weise ist die Fertigung viel flexibler zu steuern.

Über MHP

Als Technologie- und Businesspartner digitalisiert MHP seit 27 Jahren die Prozesse und Produkte seiner weltweit rund 300 Kunden in den Bereichen Mobility und Manufacturing und begleitet sie bei ihren IT-Transformationen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Für die Management- und IT-Beratung steht fest: Die Digitalisierung ist einer der größten Hebel auf dem Weg zu einem besseren Morgen. Daher berät die Tochtergesellschaft der Porsche AG sowohl operativ als auch strategisch in Themenfeldern, wie beispielsweise Customer Experience und Workforce Transformation, Supply Chain und Cloud Solutions, Platforms & Ecosystems, Big Data und KI sowie Industrie 4.0 und Intelligent Products. Die Unternehmensberatung agiert international, mit Hauptsitz in Deutschland und Tochtergesellschaften in den USA, Großbritannien, Rumänien und China. Über 4.500 MHPlerinnen und MHPler vereint der Anspruch nach Exzellenz und nachhaltigem Erfolg. Dieser Anspruch treibt MHP weiter an – heute und in Zukunft.

MHP: DRIVEN BY EXCELLENCE.

mhp.com/newsroom

Grafik: Autonomer Akteur im Gesamtsystem
(Bild: MHP Management- und IT-Beratung GmbH)

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