HyundaiSantaFe.automotiveIT

Die Bezeichnung „Santa Fe“ weckt zumindest bei der noch von John Wayne geprägten Fernsehgeneration Assoziationen von Cowboys, Colts und Planwagentrecks. Die rustikale Wildwestromantik à la Hollywood kann man aber beim Betrachten des neuen Modells getrost vergessen. Waren die zwei vorangegangen Modellgenerationen noch eher unauffällig gezeichnet, sieht die Neuausgabe richtig schick aus. Er braucht sich optisch nicht hinter der Konkurrenz aus Ingolstadt oder München zu verstecken. Selbstbewusst präsentierte das Testauto seine 19 Zoll-Felgen in den großen und wuchtigen Kotflügeln sowie seine bullige Front.

Auch das Interieur vermittelt alles andere als einen kargen Eindruck. Das liegt zum einen natürlich an der umfangreichen Top-Ausstattung Premium, mit der unser Testauto vorfuhr. Hier gehören beispielsweise eine Zweizonen-Klimaautomatik, Ledersitze, Regensensor für den Scheibenwischer, Navigationssystem, Spurhalteassistent sowie Sitzheizung auf allen Plätzen zum Serienumfang. Zum anderen konnte auch die Verarbeitung überzeugen. Praktische Details wie das einfache Umklappen der dreigeteilten, in Längsrichtung verschiebbaren Rücksitzbank durch Hebelzug oder die vielen Ablagemöglichkeiten haben den positiven Eindruck untermauert, genauso wie die blau illuminierten, gut ablesbaren Anzeigen.

Wer als Möchtegern-Cowboy durch die Prärie beziehungsweise über Feldwege oder abseits befestigter Wege mit Allradantrieb unterwegs sein möchte, muss sich für den 145 kW/197 PS starken 2,2-Liter-Diesel entscheiden. Nur diese Motorisierung wird in Verbindung mit einem permanenten Allradsystem angeboten. Per Tastendruck lässt sich die Kraft zu einer starren 50:50-Verteilung aktivieren, falls der Untergrund besonders rutschig oder matschig ist. 42.380 Euro ruft Hyundai für diese Kombination auf. Dazu addieren sich noch 1.800 Euro für die Sechsstufen-Automatik sowie 1.640 Euro für das Technik-Paket mit den bereits erwähnten 19 Zoll-Leichtmetallfelgen. Außerdem beinhaltet das Paket adaptives Fahrlicht, Reifendruckluftsystem sowie den automatischen Einparkassistenten. Macht also knapp 46.000 Euro, nicht eingerechnet die 550 Euro für die Metallic-Lackierung.

Das Geld scheint indes gut angelegt zu sein. Neben den optischen Werten überzeugt das SUV auch mit seinem Fahrkomfort. Der Santa Fe ist gutmütig abgestimmt, die Sechsstufen-Automatik schaltet schnell und präzise, trotz seiner fast 200 PS ist er aber kein Sportler. Das gut zwei Tonnen schwere Fahrzeug braucht Zeit, um aus den Puschen zu kommen. Schnellere Kurvenfahrten werden aber für die Insassen nicht zur Schaukelpartie, das SUV wankt wenig; die Gesichtsfarbe der Mitfahrenden wechselt daher nicht in den „grünen Bereich“. Der Koreaner ist ein langstreckentauglicher Begleiter. Platz ist reichlich für Passagiere und Gepäck vorhanden. Die Fahrfreude wurde nur vom vergleichsweisen hohen Verbrauch getrübt. Mit 9,2 Litern überboten wir die Werksangaben um fast 2,5 Liter.

Ganz klar: John Wayne würde wohl eher einen großen, uramerikanischen Pick-Up als angemessenes Fahrzeug bevorzugen. Wer indes in seinem automobilen Weltbild offener ist, dürfte am Santa Fe seine Freude haben und im Vergleich zu den deutschen Premiummarken noch den einen oder anderen Euro sparen. Apropos Sparen. Wer auf Allrad verzichten mag, ist vielleicht auch mit dem 110 kW/150 PS starken Diesel gut bedient. Der steht ab knapp 33.000 Euro in der Preisliste.sp-x/em

Sie möchten gerne weiterlesen?