
Der Vision Tokyo soll eine Chill-out-Lounge für die Generation Z sein. (Bild: Daimler)
Im Rahmen der Tokyo Motor Show hat Mercedes-Benz seine neue Design-Studie „Vision Tokyo“ der Öffentlichkeit präsentiert. Das Konzeptfahrzeug lehnt sich optisch an das zu Beginn des Jahres vorgestellte an, ist jedoch wesentlich geräumiger als die Luxuslimousine. Mit der Studie wollen die Stuttgarter zeigen, wie das Auto der Zukunft zu einem hippen Lebensraum im urbanen Umfeld werden könnte.
„Dieses Fahrzeug ist seiner Zeit mindestens zehn Jahre voraus“, sagt Daimlers Chefdesigner Gorden Wagener im Interview mit carIT. Er ist überzeugt, dass autonomes Fahren zum Ende der nächsten Dekade möglich sei, die Vision Tokyo beschreibe schon jetzt dieses urbane Mobilitätsszenario. „Formal deuten wir einen elektrischen Antrieb an, der monolithische Körper mit seiner reduzierten Linienführung steht für Purität, die Lounge-Landschaft für modernen Luxus.“
Neben der Designsprache setzt Mercedes-Benz bei der Studie auf die Fortentwicklung des Deep Machine Learnings und einer intelligenten Predictive Engine, die die Wünsche und Vorlieben der Insassen erkennen können soll. Das Fahrzeug ist dabei auf den autonomen Betrieb ausgelegt: Im Innenraum wurde die klassische Sitzordnung aufgehoben, Platz genommen wird auf einer oval geformten Couch, auf der sich die Passagiere während der Fahrt unterhalten oder soziale Medien nutzen können. Hinter den Insassen befinden sich große LED-Bildschirme im Wrap-around-Design. Die perforierten Sitze sind hinterleuchtet, was ein High-Tech-Ambiente erzeugt, ein gewollter Kontrast zur weichen Oberfläche des hellen Leders. Apps, Landkarten und Anzeigen des Entertainment-Systems werden mit einem Projektor als dreidimensionale Hologramme im Raum dargestellt.
Soll der Vision Tokyo einmal nicht autonom, sondern von Hand gesteuert werden, lässt sich in Fahrtrichtung vorne mittig ein Sitz aus der Couch herauslösen, ähnlich dem „Jump Seat“ in Flugzeug-Cockpits. Auch das Lenkrad wird aus der Standby-Position in Fahrlage gebracht.
Die Karosserie des Konzeptfahrzeugs ist derweil auf einen Elektroantrieb mit Brennstoffzelle ausgelegt. Dieser basiert auf dem bereits im F 015 eingesetzten F-Cell Plug-in-Hybrid, der die Stromerzeugung an Bord mit einer kompakten Hochvoltbatterie kombiniert, die berührungslos per Induktion aufgeladen werden kann. Die Reichweite des Tokyo Vision soll ganze 980 Kilometer betragen, davon können rund 190 Kilometer mit der Batterie gefahren werden und etwa 790 Kilometer mit dem on-board generierten Strom aus der Brennstoffzelle.
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