Audi E-Tron Sportback 2020 (11)

Audi schickt den ersten Modellbruder des E-Tron ins Rennen: den E-Tron Sportback. (Bild: Audi)

Nicht einmal ein Jahr ist der Audi E-Tron als eines der ersten Elektromodelle aus der Premiumliga auf dem Markt, da bekommt er einen Zwilling. Einen ersten Vorgeschmack gab es bereits auf der Frankfurter IAA Mitte September, doch die Weltpremiere des elektrisierten SUV-Coupés findet in deutlich passenderer Umgebung auf der Los Angeles Autoshow statt. Bereits der Audi E-Tron kann sich optisch sehen lassen, doch die Coupévariante mit dem Sportback-Annex im Namen macht den elektrischen Crossover nochmals deutlich sehenswerter ohne dadurch Variabilität und Nutzwert nennenswert einzuschränken. Ab der B-Säule fällt das Dach des 4,90 Meter langen E-Tron Coupés leicht nach hinten ab. Das Platzangebot im Fond ist durch die geänderte Dachlinie und den Radstand von 2,93 Metern kaum betroffen. Das Ladevolumen beträgt inklusive des 60 Liter großen Staufachs unter der Frontklappe, in dem Bordwerkzeug und Ladekabel verstaut sind, 615 Liter. Durch Umklappen der Lehnen wächst das Volumen auf 1.655 Liter, wobei sich die Heckklappe elektrisch öffnet und schließt, auf Wunsch per Fußtritt.

Augenscheinlicher Unterschied zum E-Tron: die abfallende Dachlinie.

Für den Antrieb sorgen die beiden Elektromotoren an Vorder- und Hinterachse, die auch den normalen Audi E-Tron beflügeln. Das Topmodell E-Tron 55 Quattro sorgt Dank 300 kW / 408 PS für sportliche Fahrleistungen und eine maximale Reichweite von 446 Kilometern. Im Dauerbetrieb leisten die beiden Elektromotoren 265 kW und 561 Nm maximales Drehmoment. Im Sportmodus steht die volle Leistung von 300 kW und 664 Nm zur Verfügung und der 2,5 Tonnen schwere Allradler schafft den Spurt null auf Tempo 100 in 5,7 Sekunden, während die Höchstgeschwindigkeit bei 200 km/h abgeregelt wird. Die gerade einmal zehn Kilometer mehr Reichweite lassen sich auf die veränderte Karosserieform und den damit verbundenen besseren cW-Wert von 0,25 zurückführen. Der Stromverbrauch liegt bei 21,6 kWh pro 100 Kilometer. Nicht verändert wurde das Batteriepaket, das über eine Kapazität von 95 kWh verfügt, von der real 86,5 kWh genutzt werden. Die Basisversion ist der Audi E-Tron 50 Quattro, der 230 kW / 313 PS und 540 Nm leistet, und mit seinem kleineren 71-kWh-Akkupaket eine Reichweite von 347 Kilometern offeriert.

Das Laden der beiden Motorvarianten an öffentlichen Wechselstrom-Säulen erfolgt wie bekannt über ein Mode-3-Kabel. Hier erreicht die Leistung bis zu 11 kW, mit einem optionalen zweiten Ladegerät im Auto, das im Sommer 2020 zur Verfügung stehen soll, steigt sie auf 22 kW. Die maximale Ladeleistung liegt bei 150 kW (E-Tron 55) bzw. 120 kW (E-Tron 50). Mit der neuen Funktion Plug & Charge soll das Laden komfortabler werden, indem sich das Fahrzeug selbst an der Säule autorisiert und sich freischaltet.

Das Interieur ist aus dem E-Tron bereits bekannt.

Neu am Audi E-Tron ist nicht nur die coupéhafte Karosserie, sondern auch das Lichtsystem. Das Angebot der bisherigen LED-Scheinwerfer wurde um die digitalen Matrix-LED-Scheinwerfer erweitert. In winzige Pixel zerlegt, kann ihr Licht die Straße hochauflösend ausleuchten. Dahinter steht eine Technologie mit dem Kürzel DMD (Digital Micromirror Device), die auch in vielen Beamern im Einsatz ist. Herzstück ist ein kleiner Chip mit etwa einer Million Mikrospiegeln, die jeweils nur eine Kantenlänge von einigen hundertstel Millimetern aufweisen. Mithilfe elektrostatischer Felder lässt sich jeder einzelne von ihnen pro Sekunde bis zu 5000 Mal kippen. Je nach Stellung gelangt das LED-Licht so entweder über die Linsen auf die Straße oder wird in einem Absorber geschluckt, um Ausblendungen zu erzeugen. So bietet das ab Mitte 2020 verfügbare Lichtsystem verschiedene Sonderfunktionen.

Es kann dynamische Leaving- und Coming-Home-Animationen generieren, die als Projektionen auf einer Wand oder auf dem Boden erscheinen. Das digitale Licht kann das Kurven-, Stadt- und Autobahnlicht als Ausprägungen des Abblendlichts mit maximaler Präzision darstellen und das Fernlicht durch eine noch exaktere Ausblendung anderer Verkehrsteilnehmer ergänzen. Vor allem ist der Scheinwerfer jedoch erstmals ein Spur- und Orientierungslicht. Auf Schnellstraßen erzeugt das Spurlicht einen Lichtteppich, der den eigenen Fahrstreifen hell ausleuchtet und sich beim Spurwechsel dynamisch anpasst. Zusätzlich zeigt das Orientierungslicht mit dunklen, vom Licht ausgesparten Verläufen vorausschauend die Position des Fahrzeugs im Fahrstreifen an und unterstützt so – insbesondere auf engen Straßen oder in Baustellen – die Spurführung.

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