Daimler und BMW stark bei neuen Mobilitätsdiensten

Plattformbasierte Mobilität ist für OEMs wie Daimler oder BMW ein wichtiges Zukunftsfeld. (Bild: Daimler)

Dahinter folgen mit Didi Chuxing und Uber bereits zwei Mobility-Provider aus der neuen Big-Data-Welt. Der MSR wird dieses Jahr zum ersten Mal vom Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach und carIT herausgegeben sowie im Rahmen des Mobility Circle in Hamburg vorgestellt. „Die ‚Mobility as a Service‘ beschreibt die Vision einer bruchlosen, hoch vernetzten Mobilitätskette über verschiedene Verkehrsträger hinweg“, so CAM-Direktor Stefan Bratzel gegenüber carIT. „Neue Mobilitätsoptionen wie Fahrdienste oder Carsharing werden zum zentralen Zukunftsfeld zahlreicher Player und verändern Geschäftsmodelle und Akteurshierarchien im neuen Mobilitätskosmos nachhaltig.“

Auf dem Gipfel des Hype Cycles

Der Mobility Services Report nimmt die Entwicklungstrends im Bereich der Mobilitätsdienstleistungen in den wichtigsten globalen Märkten in den Blick. Über 750 Services von 180 OEMs, Digital-Playern und Mobility-Providern in den Bereichen Fahrdienstvermittlung, Carsharing, Charging Services, Parkplatzdienste, intermodale Dienste und Micromobility wurden mit in die Analyse mit einbezogen. Um die Stärke der einzelnen Dienstleistungen ermitteln zu können, wurden Indikatoren wie Anzahl der Kunden oder Flottengrößen herangezogen.

Die meisten der 750 Mobilitätsdienste hat das CAM im Bereich Fahrdienstvermittlung identifiziert. Quelle: CAM

Die meisten Dienstleistungen finden sich in der Uber-Domäne Fahrdienstvermittlung (266), es folgen mit deutlichem Abstand Carsharing-Angebote (138), Charging- (125) und Parkplatzdienste (101) sowie intermodale Services (62) und Dienste aus dem Bereich der Micromobility (43). „Momentan befinden wir uns noch auf dem Gipfel eines Hype Cycles“, erklärt Autoexperte Bratzel. „Die Zahl der Services, die derzeit hervorgebracht werden, ist zwar immens, doch nicht alle können am Ende erfolgreich sein. Da wird momentan noch viel ins Blaue experimentiert.“

Didi und Uber stark bei Fahrdiensten

Der Schwerpunkt des diesjährigen Reports liegt auf dem Bereich Fahrdienstvermittlung. In Sachen Marktdominanz und -reife sind hier die beiden Mobility-Provider Didi Chuxing und Uber tonangebend. Didi vermittelt 30 Millionen Fahrten am Tag bei rund 550 Millionen Kunden und einem Marktanteil von 95 Prozent im Heimatmarkt China. Konkurrent Uber kommt auf rund 15 Millionen Fahrten täglich bei rund 93 Millionen Kunden und beherrscht 70 Prozent des US-Marktes, auf dem auch Lyft (30 Prozent) seine Dienste anbietet. Im Service-Ranking des CAM folgen mit größerem Abstand Daimler, Auto-Vermieter Sixt, Lyft und BMW. „Bei Fahrdienstportalen gilt im Besonderen die Formel ‚The winner takes it all‘ oder ‚takes most‘“, sagt CAM-Direktor Bratzel. „Demnach wird nur eine dominante Plattform in einer Marktregion erfolgskritische Netzwerkeffekte generieren und sich damit langfristig durchsetzen können.“

OEMs und Mobilitätsanbieter ringen um den Kunden

In der Gesamtschau liegt die alte Auto-Welt bei den neuen Mobilitätsthemen noch vorne: Daimler und BMW rangieren bei der Servicestärke im CAM-Index bei 700 Punkten. Mit größerem Abstand reihen sich mit Didi Chuxing und Uber bereits zwei neue Mobility-Provider auf Platz drei und vier ein, es folgen Volkswagen, Ford und die Deutsche Bahn im Bereich der High Performer. Noch in die Top Ten schafft es Google-Mutter Alphabet, die gleichzeitig das Feld der Medium Performer anführt. In der Gesamtwertung eher abgeschlagen sind einige asiatische Hersteller, die sich nur bei wenigen Dienstleistungen behaupten können. „Nach dem Hype um die neue Mobilität wird eine Phase der Marktkonsolidierung folgen, an deren Ende nur wenige kommerzielle Dienste überleben werden“, prognostiziert CAM-Experte Stefan Bratzel.

Unter den Top und High Performern im MSR finden sich noch vier Autohersteller. Quelle: CAM

Der Mobility Services Report 2019 wird am 12. November 2019 im Rahmen des Mobility Circles im Curio-Haus in Hamburg offiziell vorgestellt.

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