
Bis 2030 wird die Automobilindustrie laut Florian Baumann ein Datenvolumen von einem Zettabyte generieren. (Bild: Dell Technologies/Marco Mehl)
Welche Herausforderungen müssen gemeistert werden, um Vehicle-to-Cloud größer zu skalieren?
Bis 2030 werden laut Frost & Sullivan 90 Millionen autonome Fahrzeuge auf der Straße unterwegs sein. Alle müssen standardisiert über definierte Schnittstellen miteinander, mit der Infrastruktur und damit auch mit der eigenen Cloud kommunizieren. Erst wenn alle Fahrzeuge und Infrastruktursysteme miteinander verbunden sind, wird autonomes Fahren sein volles Potenzial entfalten. Allein die Automobilindustrie wird bis 2030 ein Datenvolumen von einem Zettabyte generieren, das ohne intelligente Verknüpfung keinen Mehrwert bringt und ohne ein modernes Big-Data-Management gar nicht zu verwalten ist. Um skalieren zu können, müssen deshalb gemeinsame Standards, Prozesse und Workflows geschaffen werden, Einzelkämpfer sind nicht gefragt. Künftig werden autonome Verkehrsmittel Teil eines weitreichenden Smart-City-Ökosystems sein, mit der Cloud-Infrastruktur städtischer Umgebungen als weiterer Grundlage.
Wie können die wachsenden Datensätze zukünftig auf Relevanz untersucht, kosteneffizient gespeichert und in Echtzeit verarbeitet werden?
Um dem enormen Datenvolumen Herr zu werden, wird eine voll integrierte Entwicklungsplattform mit entsprechender Intelligenz benötigt. Diese Plattform stellt automatisierte Prozesse und Workflows bereit, um Datensätze bereits beim Kopiervorgang vom Fahrzeug in die eigene Infrastruktur in Echtzeit auf Relevanz untersuchen zu können. Im Anschluss werden Datenstrukturen im eigenen Rechenzentrum unter Zuhilfenahme von speziellen Algorithmen vorverarbeitet und komprimiert. Dadurch wird eine kosteneffizientere Speicherung ermöglicht und sichergestellt. Eine Echtzeitverarbeitung von Daten setzt zudem jederzeit geringe Latenz bei der Übertragung vom Fahrzeug in die eigene Cloud und von der eigenen Cloud zum Fahrzeug mit voraus, das Stichwort ist 5G.
Ist eine konzernübergreifende Mobilitätsplattform realistisch und welche Lösungen müssen Technologiepartner dafür bereitstellen?
Für die Entwicklung einer autonomen Plattform braucht es eine enge und branchenübergreifende Zusammenarbeit. Technologiepartner müssen mit Automobilherstellern und Automobilzulieferern Partnerschaften eingehen, um diese Mobilitätsplattform speziell auf die Bedürfnisse der Kunden anzupassen und in die bereits vorhandenen Geschäftsprozesse integrieren zu können. Die Plattform muss den gesamten Entwicklungsprozess vom Sammeln der Daten über das Datenmanagement bis zur Verarbeitung der Daten abdecken. OEMs können über die Plattform modernste autonome Technologien einschließlich In-Car-Computing bereitstellen, um gemeinsam auf den SAE-Level 5, das völlig autonome Fahren, hinzuarbeiten.
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

„Die Konsolidierung wird weiter voranschreiten“
Für Autoexperte Stefan Bratzel ist klar: Die Transformation der Autoindustrie wird zu einigen unschönen Verwerfungen führen. Autobauer müssten daher bei Software oder Elektromobilität Fahrt aufnehmen, um die eigene Zukunftsfähigkeit zu garantieren.Weiterlesen...

„Security wird zu oft als Verhinderer gesehen"
Die Digitalisierung im Eiltempo hat ihre Tücken: Sie entwickelt sich meist schneller, als Security-Konzepte mithalten können. ISG-Experte Roger Albrecht erklärt, wie Firmen auf diese komplexen Anforderungen reagieren können.Weiterlesen...

„Lidar wird in der Zukunft nur noch eine Nische darstellen“
Einst ging Tesla mit seinem Lidar-Verzicht beim autonomen Fahren einen Sonderweg. Durch die neuen Möglichkeiten eines 4D Imaging Radar könnte die Strategie jedoch bald Nachahmer finden, erläutert Matthias Feulner, ADAS-Experte von NXP.Weiterlesen...

„Es wird keine Trennung zwischen IT und OT mehr geben"
Der Amtsantritt von Hanna Hennig als IT-Chefin von Siemens war turbulent: Es galt, die Folgen der Coronapandemie zu managen sowie neue Cloud- und Security-Konzepte auf den Weg zu bringen. automotiveIT gewährt sie einen Einblick in ihre Agenda.Weiterlesen...

„Wir sehen die Einführung von OTA-Updates in Fahrzeugen positiv"
Das Connected Car rückt immer mehr ins Fadenkreuz von Cyberkriminellen. Welche Maßnahmen die Autobranche ergreifen sollte und welche Rolle dabei OTA-Updates und die Zertifizierung künftig spielen, berichtet BSI-Präsident Arne Schönbohm im Interview.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit