
„Deutschland macht bei der E-Mobilität nicht mit“ kritisiert „Autopapst“ Ferdinand Dudenhöffer. (Bild: Universität Duisburg-Essen)
Obwohl die Auswahl an Fahrzeugen mit Elektroantrieb oder zumindest mit Plug-in-Technik an Bord ständig steigt, geht es mit der E-Mobilität in Deutschland nur recht langsam voran. In den ersten acht Monaten diesen Jahres lag der Marktanteil solcher Fahrzeuge bei gerade mal 0,3 Prozent. Wir haben den Automobilfachmann Professor Dr. Ferdinand Dudenhöffer nach den Gründen gefragt.
Das kann man so nicht sagen. Im Gegenteil: Das Gesamtniveau an Zulassungen solcher Fahrzeuge ist nicht nur äußerst gering, es wird nach unseren Prognosen in den nächsten Monaten sogar wieder abnehmen.
Woran liegt es, dass die E-Mobilität nicht schnell genug Fortschritte macht? Sind es die relativ höheren Preise, ist es die Angst vor der knappen Reichweite oder vor einer „neuen“ Technologie?
Es ist wohl eine Mischung aus allem. Aber in anderen Ländern läuft es ja besser. Das Hauptproblem liegt daher wohl in der Politik. Wir müssen uns in Deutschland überlegen, ob wir E-Mobilität wirklich wollen. Und dann konsequent die richtigen Maßnahmen ergreifen.
Was wären aus Ihrer Sicht richtige Maßnahmen?
Sie haben grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Entweder die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zu „bestrafen“, zum Beispiel mit einer City-Maut wie sie in London seit Jahren erfolgreich erhoben wird. Oder sie „belohnen“ die E-Mobilität, wie das die Mehrzahl der Länder macht, etwa durch steuerliche Vorteile oder andere Regularien. Wie auch immer: Deutschland macht zurzeit bei der E-Mobilität als einziges Land nicht wirklich richtig mit. Und das neue E-Mobilitätsgesetz greift auf jeden Fall zu kurz. Mit freier Fahrt auf Busspuren werden sie der neuen Technologie hierzulande nicht zum Durchbruch verhelfen.
sp-x/pe
Sie möchten gerne weiterlesen?
Registrieren Sie sich jetzt kostenlos:
Sie sind bereits registriert?
Hier anmeldenAktuelle Beiträge

„Die Konsolidierung wird weiter voranschreiten“
Für Autoexperte Stefan Bratzel ist klar: Die Transformation der Autoindustrie wird zu einigen unschönen Verwerfungen führen. Autobauer müssten daher bei Software oder Elektromobilität Fahrt aufnehmen, um die eigene Zukunftsfähigkeit zu garantieren.Weiterlesen...

„Security wird zu oft als Verhinderer gesehen"
Die Digitalisierung im Eiltempo hat ihre Tücken: Sie entwickelt sich meist schneller, als Security-Konzepte mithalten können. ISG-Experte Roger Albrecht erklärt, wie Firmen auf diese komplexen Anforderungen reagieren können.Weiterlesen...

„Lidar wird in der Zukunft nur noch eine Nische darstellen“
Einst ging Tesla mit seinem Lidar-Verzicht beim autonomen Fahren einen Sonderweg. Durch die neuen Möglichkeiten eines 4D Imaging Radar könnte die Strategie jedoch bald Nachahmer finden, erläutert Matthias Feulner, ADAS-Experte von NXP.Weiterlesen...

„Es wird keine Trennung zwischen IT und OT mehr geben"
Der Amtsantritt von Hanna Hennig als IT-Chefin von Siemens war turbulent: Es galt, die Folgen der Coronapandemie zu managen sowie neue Cloud- und Security-Konzepte auf den Weg zu bringen. automotiveIT gewährt sie einen Einblick in ihre Agenda.Weiterlesen...

„Wir sehen die Einführung von OTA-Updates in Fahrzeugen positiv"
Das Connected Car rückt immer mehr ins Fadenkreuz von Cyberkriminellen. Welche Maßnahmen die Autobranche ergreifen sollte und welche Rolle dabei OTA-Updates und die Zertifizierung künftig spielen, berichtet BSI-Präsident Arne Schönbohm im Interview.Weiterlesen...
Diskutieren Sie mit