HERE Technologies_Kilian Frank

Kilian Frank: „Navigation On Demand ist eine gebrauchsfertige Applikation, die zum einen den Entwicklungsumfang reduziert, sich zum anderen jedoch um OEM-proprietäre Funktionalität ergänzen lässt.“

_Navigation On-Demand ist eine Plattform, mit der Here die Entwicklung neuer Navigationsanwendungen vereinfachen möchte. An wen genau wendet sich diese Lösung?

Here Navigation On Demand ist eine neue Software-Komplettlösung für Automobilhersteller, die ihren Kunden damit ein umfassendes, immer aktuelles Nutzererlebnis für ihre Fahrzeugnavigation bieten können. Mit ihr lassen sich die Entwicklungsaufwände für Navigations- und Infotainment-Angebote signifikant vereinfachen und beschleunigen. Bis dato ist deren Entwicklung sehr aufwändig, da OEMs und Zulieferer Kartendaten, Navigationssoftware und Schnittstellen von Clouddiensten erst in eine Lösung integrieren müssen. Zudem unterscheiden sich die Infotainmentsysteme hinsichtlich ihres Funktionsumfangs innerhalb eines Mehrmarkenkonzerns oft stark. Bei unserer Lösung steht die erforderliche Funktionalität für den Endnutzer bereits „out of the box“ in modularer Form zur Verfügung, inklusive eines konfigurierbaren Human-Machine-Interfaces und der Vorintegration des Sprachassistenten Amazon Alexa. 

_Worin liegt der USP dieser Lösung, insbesondere für den Anwender in der Entwicklung?

Here Navigation On Demand ist Software-as-a-Service mit dem Leistungsversprechen, die vom OEM gebuchte Navigationsfunktionalität über das Fahrzeugleben aktuell zu halten. Außerdem kann der Funktionsumfang der ins Fahrzeug gelieferten Lösung jederzeit erweitert werden. Darüber hinaus ist Navigation On Demand eine gebrauchsfertige Applikation, die zum einen den Entwicklungsumfang reduziert, sich zum anderen jedoch um OEM-proprietäre Funktionalität ergänzen lässt. Die Interoperabilität der Lösung ermöglicht zudem, dass sich Navigation und standortbezogene vernetzte Dienste auf jede Plattform bringen lassen, vom Infotainmentsystem bis hin zum Smartphone des Nutzers. Außerdem ist das Here Navigation On Demand User Interface einfach an Designstandards des Herstellers anpassbar und ermöglicht so eine Nutzererfahrung im Look & Feel des jeweiligen OEMs. So können verschiedene Marken eines Autobauers sehr unterschiedliche Navigations- und Infotainment-Lösungen anbieten, die dennoch alle auf demselben Framework basieren. Darüber können Hersteller eigene sowie auch ortsbezogene Dienste von Drittanbietern zur Verfügung stellen und beispielsweise über Abo-Modelle neue Umsätze generieren.

_Und für den Endverbraucher?

Dort steht das Thema Einfachheit und Nutzerfreundlichkeit im Vordergrund. Nutzer profitieren von einem System, in dem Karten und Software konstant aktualisiert werden, sowie von einer reibungslosen Integration von ortsbezogenen Diensten von OEMs, Zulieferern und Drittanbietern direkt in der Navigation – der noch immer meistgenutzten Applikation im Fahrzeug. Dadurch wird der Fahrer nicht vom Wesentlichen abgelenkt. Möglich sind aber auch neue Szenarien und Dienste. Man denke zum Beispiel an ein Elektrofahrzeug, bei dem der Fahrer zur nächsten Ladesäule oder E-Tankstelle navigiert und die Bezahlung der Stromladung über die Navigation autorisiert. Diese Flexibilität und Konvergenz ist bisher einzigartig. Neuartig ist auch der Voice-First-Ansatz, den wir mit der Lösung verfolgen: Amazon Alexa ist bereits vorab integriert und ermöglicht beispielsweise, dass Fahrer viele Befehle per Sprache steuern können. Das Konzept von Navigation On Demand haben wir auf der CES 2019 vorgestellt. Derzeit sind wir mit ausgewählten Kunden hinsichtlich des kommerziellen Einsatzes im Gespräch.

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