BMW i3 beim Laden an einer Ladestation.

Bosch plant, bis zum Ende des Jahres den Zugang zu rund 200.000 Ladepunkten zu ermöglichen. (Bild: Bosch)

Bislang wird der Erfolg der Elektromobilität noch durch eine schlecht ausgebaute und uneinheitliche Ladeinfrastruktur sowie komplizierte Zugangs- und Bezahlprozesse beim Laden ausgebremst. Zulieferer Bosch ist dieses Problem verstärkt angegangen und will dem „Lade-Chaos“ ein Ende setzen. Übers Smartphone erhalten Nutzer der Bosch-Ladedienste mittlerweile Zugang zu einem europaweiten Netzwerk von 150.000 Ladepunkten über eine zentrale App-Plattform. In Deutschland sind es laut Bosch rund 27.500 Lademöglichkeiten.

„Mit unseren Ladediensten entwickeln wir die universelle Eintrittskarte zu einem der europaweit größten Netzwerke von Ladestationen. Damit machen wir die Elektromobilität noch alltagstauglicher“, sagt Elmar Pritsch, Vorsitzender des Bereichsvorstandes Connected Mobility Solutions bei Bosch.

Sein Ladenetzwerk will der Zulieferer nun bis zum Ende des Jahres auf rund 200.000 Stromtankstellen ausbauen. Hierfür schließen die Schwaben Roaming-Abkommen mit einzelnen Betreibern der Ladestationen. Zugriff auf diese erhalten E-Autofahrer unter anderem über die Bosch-eigene Smartphone-App „Charge My EV“, die die Auflistung der Kosten, den Zugang zum Ladepunkt wie den Bezahlvorgang via hinterlegter Kreditkarte übernimmt. Eine physische Ladekarte wird somit obsolet. „Das Laden muss für Jedermann unkompliziert und nahtlos funktionieren. Die intelligenten Ladedienste von Bosch sind ein wichtiger Schlüssel für eine breite Akzeptanz der Elektromobilität“, sagt Pritsch.

Frau sitzt im Auto und schaut aufs Infotainment
Über Boschs Infotainmentlösung sollen E-Autofahrer bequem über mögliche Ladepunkte informiert werden. (Bild: Bosch)

Zudem arbeitet der süddeutsche Zulieferer an einer „neuen Art der Personalisierung des gesamten Ladeprozesses“ für Autohersteller und Anbieter von Elektroautoflotten: Die vernetzte Navigations- und Infotainmentlösung „Convenience Charging“ soll Fahrer von E-Autos jederzeit informieren, wie weit sie mit ihrer aktuellen Batterieladung noch fahren und wo sie ihr Fahrzeug laden können. Ist eine auf der geplanten Route anvisierte Ladestation belegt, werde der Ladestopp automatisch neu geplant und die Navigation entsprechend angepasst, so Bosch. Routen- und Ladestationsempfehlungen würden zudem auf die individuellen Präferenzen des Fahrers abgestimmt. Zudem werde die Anwendung mithilfe von Machine Learning im Laufe der Zeit immer stärker auf die Präferenzen des Nutzers trainiert, was das Laden angenehmer machen soll, heißt es aus Stuttgart.

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