Die Planungen des Konzerns im Bereich autonomer People Mover thematisieren unter anderem Moia-CEO Sascha Meyer und Sebastian Lasek, Head of Vehicle&Systems Autonomous Driving bei der Volkswagen AG. Entsprechende Dienste seien aktuell immens wichtig, da man aktuell „krachend an den Klimazielen im Verkehr“ scheitere, erklärt Meyer. Doch auf dem Weg zur autonomen, geteilten Mobilität gebe es noch zahlreiche Hürden zu nehmen: Neben der technischen und wirtschaftlichen Machbarkeit der entsprechenden Dienste müsse man unter anderem die Nachfrage auf Kundenseite und die Akzeptanz autonomer Dienste erhöhen. Gleichzeitig sei derzeit oft zu beobachten, dass Aktivitäten rund um fahrerlose Shared Mobility nur als Pilotprojekte angelegt seien und eine langfristige Perspektive fehle. Doch insbesondere die Skalierung der Dienste sei eine der relevantesten Herausforderungen, um hohe Entwicklungs- und Betriebskosten wirtschaftlich zu machen. Um dies zu realisieren, brauche es eine gemeinsame Anstrengung von Wirtschaft und Politik, so Meyer.
Unterstützung erhält Meyer von Sebastian Lasek: Wenn man im Markt für autonome Shuttles mitmischen wolle, müsse man in der Lage sein, die Systeme zu skalieren, sagt auch der Experte für autonomes Fahren. Mit eng abgesteckten Forschungsprojekten, bei denen Fahrzeuge mit 25 km/h in kleinsten Arealen unterwegs sind, lasse sich nicht die umfassende Mobilitätslandschaft verändern. Um People Mover und autonome Ridehailing-Lösungen in die Masse zu bringen, seien immense Anstrengungen nötig, so Lasek weiter. Nötig sei etwa die Entwicklung von modularer und performanter Hardware, die die genutzten Softwarelösungen und deren Aktualisierungen über Jahre unterstützen kann. Zudem müsse man Flottenmanagementlösungen „auf einem anderen Level als man das bisher gekannt hat“ entwickeln und sich an überbordende Regularien halten. Allein aufgrund der Höhe dieses Aufwands sei es zwingend nötig, die Skalierbarkeit und damit die Wirtschaftlichkeit autonomer Dienste sicherzustellen.
„Die Zukunft ist elektrisch und digital“, betont auch Audi-Vorstandsmitglied Oliver Hoffmann, der die Technische Entwicklung beim Ingolstädter OEM verantwortet. Unter anderem kommt Hoffmann im Talk mit Gastgeber Stefan Bratzel auf die Volatilität in den Märkten rund um die Wertschöpfungskette von Fahrzeugbatterien zu sprechen. Man müsse die entsprechenden Lieferketten bis zur Rohstoffbeschaffung beherrschen, um Risiken einzudämmen und vorhersehbar arbeiten zu können, so Hoffmann. Gleichzeitig müsse man versuchen, sowohl das Gewicht als auch den Preis von E-Fahrzeugen zu senken. Wie kontrovers der Preis von Elektrofahrzeugen derzeit diskutiert werde, manifestiere sich unter anderem in der Diskussion über den Einsatz von LFP-Batterien, die zwar weniger Leistung liefern, aber günstiger in der Herstellung sind.
Hoffmann spricht zudem über den Ansatz Audis in China. „Wir passen uns dort dem Markt insofern an, als dass wir mit lokalen Partnern gemeinsam entwickeln“, erklärt Hoffmann. Lokale Tech-Partner seien deutlich besser in der Lage, die Bedürfnisse der Kunden zu erkennen und zu adressieren. „Die Kunden in China leben in den dortigen Ökosystemen, da macht es wenig Sinn zu versuchen, sie von den Vorteilen von deutschen oder europäischen Lösungen zu überzeugen“, sagt Audis Entwicklungschef. In China erwartet Hoffmann zudem eine Konsolidierung der zahlreich neu gegründeten Hersteller von Elektroautos. Viele Hersteller werden nicht in der Lage sein, die Preise und Angebote aufrecht zu erhalten, mit deren Hilfe zunächst Marktanteile erobert wurden.