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Mit Hilfe der VR-App Wheelswap arbeitet Ford daran, das gegenseitige Verständnis von Rad- und Autofahrern zu verbessern. (Bild: Ford)

Dass ein VR-Erlebnis dazu beitragen kann, das Verhalten gegenüber dem jeweils anderen Verkehrsteilnehmer zu überdenken, hat der Autohersteller Ford im Rahmen der sogenannten „Share The Road“-Tour demonstriert. Der OEM besuchte dazu die fahrradunfreundlichsten Großstädte Deutschlands, um mit dem Virtual Reality-Erlebnis Wheelswap zu mehr gegenseitiger Rücksicht im Straßenverkehr beizutragen. Als Ranking diente der ADFC Fahrradklima-Test. Laut dessen Gesamtbewertung entfallen die schlechtesten Schulnoten bei den Großstädten mit mehr als einer halben Millionen Einwohner auf die Städte Stuttgart, Essen, Berlin, Dortmund und Köln.

In den fünf Städten sollte das VR-Erlebnis Autofahrern und Radfahrern kritisches Verhalten im Straßenverkehr aus der jeweils anderen Perspektive greifbar machen. Laut Ford erlebten 345 Teilnehmer die VR-Experience Wheelswap und wurden zu ihren Erfahrungen im Straßenverkehr befragt. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer lag bei 34 Jahren. Im Städtevergleich ergaben sich dabei besondere Schwerpunkte: Spitzenreiter im Fluchen seien demnach die Dortmunder Autofahrer (84 Prozent). Unhöfliche Gesten wurden besonders in Stuttgart (84 Prozent), physische Konfrontationen in Köln (35 Prozent) und tätliche Angriffe in Köln sowie Essen (je 16 Prozent) registriert. Auch bei Radfahrern hat sich Ford zufolge ein ähnliches Bild abgezeichnet: So seien Dortmunder am häufigsten Zeugen von fluchenden Fahrradfahrern (82 Prozent). Die Berliner Fahrradfahrer neigen hingegen weit überdurchschnittlich zu physischer Konfrontation (27 Prozent). Von körperlichen Angriffen von Radlern wissen besonders die Kölner (sieben Prozent) und Essener Befragten zu berichten (sechs Prozent). Auch das Alter spiele eine Rolle: Das negative Bild des Autofahrers sei besonders in der Altersgruppe der unter 18-jährigen verbreitet, in der fast die Hälfte der Teilnehmer das Fehlverhalten beim Autofahrer sahen. Je älter die Befragten, desto eher werden Fehler auch auf beiden Seiten gesehen.

Dem OEM zufolge sei der Perspektivwechsel hilfreich: Die Mehrheit aller Teilnehmer des VR-Events sei demnach bereit, das Verhalten gegenüber dem jeweils anderen Verkehrsteilnehmer zu überdenken. Grundsätzlich hätten zwar bereits über 70 Prozent der Teilnehmer angegeben, sich sehr aufmerksam im Straßenverkehr zu bewegen. Dennoch habe das VR-Erlebnis zusätzlich sensibilisiert: Nachdem sie in die Rolle des jeweils anderen Verkehrsteilnehmers geschlüpft seien, setzten sich laut Ford 87 Prozent aller Teilnehmer das Ziel, sich in Zukunft noch achtsamer im Straßenverkehr zu bewegen. Insbesondere diejenigen, die im virtuellen Raum das Verkehrsgeschehen aus Sicht eines Fahrradfahrers durchlebten, hätten die Absicht, ihr Verhalten insbesondere gegenüber Fahrradfahrern zu ändern (52 Prozent).

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