
Die Kooperation von Mensch und Roboter steht im Fokus der Industriemesse. (Bild: Hannover Messe)
Wofür das gut sein soll? An vielen Stellen wird das schon deutlich. Schwerpunkte der weltgrößten Industriemesse sind unter anderem: Roboter-Mensch-Kooperationen: Mensch und Roboter arbeiten in der Fabrik von morgen Hand in Hand – das wird bei der Leistungsschau der Industrie deutlich. „Die Akzeptanz wird vor allem dann bestehen, wenn es einfach und intuitiv ist“, meint Manager Elias Knubben vom Automatisierungsspezialisten Festo. Und das ohne Schutzzäune, erklärt Christian Tarragona vom Roboterhersteller Kuka. Denn der neue Kleinroboter, der für eine Traglast von drei Kilogramm ausgelegt ist, spürt es, wenn er irgendwo anstößt. Dann bleibe er stehen – reagiere also wie ein Mensch.
Künstliche Intelligenz: Sie geht einher mit dem Roboterthema und befähigt die mechanischen Helfer, selbst zu lernen, sich zu optimieren und auch dem Menschen anzupassen. Oder dem Menschen Dinge beibringen. Das kann der Tischtennis spielende Roboter „Forpheus“ von Omron Electronics. Er kann eine Flut an Informationen so verarbeiten, dass er Ereignisse wie komplexe Bewegungen vorherzusehen vermag. Die Bahn des von seinem Gegenüber aufgeschlagenen Balls kann er mit 80 Berechnungen pro Sekunde präzise vorhersagen.
Automatisierung und Elektromobilität: Ein Hingucker ist das Vorserien-Modell eines Elektrokleinbusses, das ein Aachener Startup mit ZF sowie der Unterstützung von Microsoft entwickelt hat. Er soll 2019 an den Start gehen und in bestimmten, genau ausgewiesenen Stadtbezirken mit Blick aufs autonome Fahren erprobt werden. „Wir haben 72 Anfragen von Städten in Deutschland und aus anderen Staaten“, sagt Geschäftsführer Günther Schuh, „aber leider haben wir nur 200 Fahrzeuge.“
Logistik: Nicht nur die Industrie und ihre Fertigung werden immer stärker automatisiert, sondern auch die Logistik. Kleine Palettendrohnen oder Ultralifter bis hin zum elektrischen und autonom fahrenden Gabelstapler kreuzen künftig als Schwarm selbstständig durch die Lagerhallen – jedenfalls stellt sich das Toyota Material Handling so vor. SAP überwacht zudem die Fahrzeuge – wie ist die Energieleistung, ist eine Wartung nötig?
Arbeitswelt: Immer wieder werden Ängste laut, die immer stärkere Vernetzung und die Roboter könnten Arbeitsplätze kosten. Auf der Messe geht es mehr darum, den Menschen zu entlasten und von stupiden, langweiligen Arbeiten zu befreien. Maschinen und Menschen werden enger zusammenarbeiten, wie Prof. Detlef Zühlke sagt, der Initiator und Vorstandschef von SmartFactory KL. Die Ängste seien aber nicht begründet: „Es ist weiter der Mensch, der die Dinge bestimmt.“ Der Mensch werde also nicht von der Technik ersetzt, müsse aber lernen mit ihr umzugehen. Es gehe um Höherqualifizierung.
Red/dpa
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