Elektro-Architektur in einer GM Entwicklungsabteilung

Die E/E-Architektur moderner Fahrzeuge muss einfacher werden. Dafür muss auch die Softwarebeschaffung künftig getrennt von der Hardware gedacht werden. (Bild: General Motors)

Mit der SDVerse genannten Plattform wollen sich die Projektpartner GM, Magna und Wipro im Gegensatz zum traditionellen Ansatz der firmeneigenen Softwareentwicklung darauf konzentrieren, Käufer und Verkäufer von Automobilsoftware über eine transparente und effiziente digitale Plattform zusammenzubringen, heißt es von Seiten der beteiligten Unternehmen. Demnach sollen Verkäufer die Funktionen und Eigenschaften ihrer Software auflisten, während Käufer die verfügbaren Softwareprodukte in einem umfassenden Katalog einfach suchen und erkunden können. Verkäufe und Käufe sollen sich direkt über die Plattform abwickeln lassen.

Zu den Vorteilen der SDVerse-Plattform zählen den Unternehmen zufolge unter anderem eine Verringerung von Kosten, Zeit und Komplexität durch Vermeidung von Doppelarbeit, eine höhere Qualität der Software, eine verbesserte Ressourcenzuweisung sowie verbesserte Einnahmen für Verkäufer. Der neue Ansatz der Softwarebeschaffung soll es zudem ermöglichen, dass Unternehmen Software getrennt von Hardware beschaffen. Überdies sei er eine attraktive Alternative zur Eigenentwicklung von Software durch OEMs.

Übergang zum Software-Defined Car beschleunigen

GM, Magna und Wipro haben SDVerse gemeinsam konzipiert und entwickelt. Die Verwaltung erfolgt gemeinsam durch die Gründungsmitglieder. Zu den Gründungspartnern zählt auch der Zulieferer Valeo, der in den Bereichen Elektrifizierung, Fahrassistenzsysteme, Innenraum und Beleuchtung und am softwaredefinierten Fahrzeug arbeitet. Das Software-Angebot der Franzosen umfasst Embedded Software sowie Software-as-a-Product und Software-as-a-Service. Der Strategieberater Roland Berger fungiert seit Beginn des Programms als strategischer Berater des Projekts. Zum CEO von SDVerse wurde Prashant Gulati ernannt.

Jörg Grotendorst, Senior Vice President, Corporate R&D bei Magna, hebt hervor: "SDVerse bietet die Möglichkeit, Softwareentwicklungs-, Vertriebs- und Beschaffungsprozesse zu revolutionieren und letztlich den Übergang der Branche zum softwaredefinierten Fahrzeug zu beschleunigen." Dan Nicholson, Vice President, Strategic Technology Initiatives, General Motors, sieht darin "eine unabhängige, branchengesteuerte zentrale Anlaufstelle in Sachen Software für eingebettete Systeme."

Jeffrey Shay, Präsident von Valeo Nordamerika ergänzt: „Während wir die Elektrifizierung und das autonome Fahren vorantreiben, wird der Software-Marktplatz es den Kunden erleichtern, die spezifischen Software-Lösungen zu definieren und zu erwerben, die sie benötigen." Man sei zuversichtlich, dass die Technologie von Valeo dabei ihr volles Potenzial zeigen könne.

Sprecher auf dem car summit
(Bild: Marko Priske)

Um das Software-Defined Car zu realisieren, müssen Autobauer, Zulieferer und Tech Player enger zusammenrücken. Neben neuen Plattformen für den Austausch von Software gilt es für die Player zugleich, auf interne Strukturen und Prozesse zu schauen, um Geschwindigkeit aufzunehmen. Auf dem automotiveIT car.summit 2024 am 5. November in München diskutieren daher Expert:innen aus Entwicklung, IT und Software wie unterschiedliche Domänen über welche Plattformen künftig kollaborieren und in Sachen softwaredefinierter Wertschöpfung innovativ und mehrwertgenerierend werden können. Mehr Infos zum Event finden Sie hier.

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